Foto: Keuchhusten verbreitet sich in Deutschland
heutzutage vor allem unter Jugendlichen und Erwachsenen. Kinder werden meist
geimpft.
Immer öfter erkranken auch Erwachsene - besonders ältere
Menschen sind gefährdet
(djd). Unter Kinderschnupfen verstehen viele Menschen
eine harmlose Triefnase, die man irgendwann zwischen Krippe und Grundschule
unkompliziert durchmacht. Tatsächlich gibt es aber auch Infektionskrankheiten
wie Keuchhusten, die keineswegs harmlos sind. Diese können langwierig sein und
schwere Komplikationen auslösen. Außerdem erkranken nicht nur Kinder, denn
Menschen ohne Impfung können sich in jedem Alter infizieren.
So verbreitet sich Keuchhusten in Deutschland heutzutage
vor allem unter Erwachsenen, da Kinder meist im Rahmen der U-Untersuchungen
geimpft werden und damit eine höhere Impfquote zu verzeichnen ist.
Wochenlange Hustenattacken
Verursacht wird Keuchhusten durch das Bakterium
Bordetella Pertussis, das durch Tröpfcheninfektion übertragen wird und die
Atemwege angreift. Nach einer Inkubationszeit von ein bis zwei Wochen treten
zuerst Symptome wie bei einem grippalen Infekt auf: Schnupfen, Reizhusten,
Halsschmerzen und leichtes Fieber. In diesem Stadium wird der Keuchhusten oft
noch nicht erkannt, ist aber schon ansteckend. Oft führen erst die
schmerzhaften, stakkatoartigen Hustenkrämpfe in der zweiten Erkrankungsphase,
die auch Atemnot und Erbrechen auslösen können, zur Diagnose. Sie können sich
bis zu sechs Wochen hinziehen und klingen dann in der Erholungsphase über
nochmals mehrere Wochen langsam aus. In der Regel bleibt Keuchhusten folgenlos,
doch etwa bei einem Viertel der älteren Patienten kann es zu Komplikationen wie
einer Lungenentzündung kommen. Der enorme Druck während des Hustens kann
geplatzte Blutgefäße in Augen und Nase, Leisten-, Nabel- und Rippenbrüche sowie
Pneumonien verursachen. Gerade Kinder und ältere Menschen verlieren nicht
selten stark an Gewicht. In ungünstigen Fällen können die Bakterien auf andere
Körperteile übergreifen und Entzündungen in den Nasennebenhöhlen, dem
Mittelohr, der Lunge oder im Gehirn auslösen.
Schutz durch Impfung
Von schweren oder atypischen Verläufen sind besonders
Senioren und Säuglinge bedroht. Ältere Menschen leiden oft sehr lange unter dem
quälenden Husten und müssen öfter in stationäre Behandlung als jüngere
Erwachsene. Säuglinge werden fast immer ins Krankenhaus eingewiesen, da
Keuchhusten bei ihnen zu einem lebensbedrohlichen Atemstillstand führen kann.
Zur Behandlung lassen sich Antibiotika einsetzen, die aber nur bei
rechtzeitiger Gabe den Verlauf bessern. Der einzige wirksame Schutz ist eine
Impfung, die je nach Alter regelmäßig aufgefrischt werden sollte. Sie ist
selbst dann sinnvoll, wenn man Keuchhusten hatte, denn eine Erkrankung bewirkt
keine dauerhafte Immunität.
Text / Foto: djd/GlaxoSmithKline/Getty Images/Science
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