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Magdeburg-News: Zoodirektor stellt klar: Erfolgreiche Giraffenzucht wird fortgesetzt

Dienstag, den 1. Oktober 2019

Im Zoo Magdeburg wuchsen seit 1996 acht Giraffenjungtiere erfolgreich auf, davon drei Giraffen in Flaschenaufzucht. „Die Tierpfleger, Zoologen und Tierärzte des Zoo Magdeburg besitzen jedes fachliche Wissen zur Handaufzucht von Huftieren – auch von Giraffenkälbern. Die langjährige Expertise dabei wird auch von anderen zoologischen Gärten nachgefragt, denen wir gerne unsere Erfahrungen weitergeben. Die PETA-Vorwürfe zur Zucht von Giraffen in Magdeburg sind unhaltbar. Ferndiagnosen sind fehl am Platze, hier sind die pathologischen Berichte zu unseren Giraffen aussagefähig“ betont Zoodirektor Kai Perret. Die Befunde liegen dem Veterinäramt Magdeburg vor und auch die Öffentlicheit, die Medien, wurden bereits vor Wochen über die Untersuchungsergebnisse informiert.

Hier ist klar festzustellen: Unsere Giraffenkuh Femke hatte eine normale Trächtigkeit und keine erkennbaren Anzeichen einer Krankheit oder einem allgemeinen schlechten Gesundheitszustand. Das Jungtier wurde ausgetragen, kam jedoch deutlich Untergewichtig und tot zur Welt. Die erst im Nachgang festgestellte Anämie von Femke war nicht zu erkennen, da sie ein normales Verhalten (incl. Futteraufnahme und Kotabsatz) zeigte. Das Knochenmark von Femke wies keine reguläre Regeneration der roten Blutkörperchen auf, die zum Ausgleich der Anämie notwendig gewesen wäre. Dieses würde auch die Unterentwicklung des Jungtieres mit 25 kg (normal sind 50-60 kg) erklären. Femke ist letztendlich an den Folgen der Geburt und an den Folgen der Anämie (Sauerstoffunterversorgung) gestorben.

Bei unserer Giraffenkuh Shani hatte sich eine bevorstehende Geburt nicht konkret zum 1.6.2019 angezeigt – hier wurde eine Geburt zu einem späteren Zeitpunkt erwartet. Erfahrene Tiermediziner, Zoologen und Tierpfleger versorgten das Jungtier von Shani, legten eine Flaschenaufzucht fest und verordneten Bewegungstherapien für Shanis Nachwuchs. Keinesfalls bestand eine Indikation für eine Magensonde; das Jungtier trank regelmäßig und setzte ebenso regelmäßig Kot ab.

Das Jungtier hatte keinen Schlundrinnenreflex, sodass Milch in den Pansen gelangte und in Folge zur Blutvergiftung und zum Tod führte. Trotz intensiver Behandlung und der aufopfernden Pflege der Tierpfleger hatte das Jungtier keine Überlebenschance. Es konnten keine tiermedizinischen Zusammenhänge zwischen vorherigen Todesfällen bei Giraffen hergestellt werden. “Der Europäische Zooverband (EAZA), der ebenfalls über die einzelnen Situationen und Maßnahmen seitens des Zoos informiert war, bestätigte unsere Vorgehensweisen. Die Zuchterfolge der letzten zwei Jahrzehnte, unsere tiergärtnerischen Erfahrungen und unser Fachwissen geben uns die Impulse die Giraffenzucht in Magdeburg fortzusetzen“ , so der Zoodirektor abschließend. Wir empfehlen in diesem Zusammenhang die Motivation von PETA und ihr deplatziertes Auftreten gegenüber Zoologischen Gärten mit ihren Kampagnen zu hinterfragen. 

Foto: Giraffenjungtier Thabo / Copy Zoo Magdeburg