Egal ob Kalorienzähler, Pollenflugvorschau oder
Tipps für Hausmittel, das Angebot der Gesundheits-Apps wächst rasant. Allein
das deutschsprachige Angebot umfasst nach Schätzung der CHARISMHA (Chancen und
Risiken von Gesundheits-Apps)-Studie mehr als 100.000 solcher Applikationen für
Mobilgeräte.
Das Angebot reicht dabei von Wellness- und
Lifestyle-Apps, die positive Wirkungen auf die Gesundheit versprechen bis hin
zu Apps, die als Medizinprodukte bei der Diagnose von Erkrankungen helfen.
Qualität und Nutzen
Qualität und Nutzen von Gesundheits-Apps sind oft
nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar. Dies betrifft beispielsweise
die Präzision von Messungen bei Bewegungs- und Körperfunktionsdaten
die Nützlichkeit von Verhaltensempfehlungen (z. B.
zur Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung) Fragen des Datenschutzes
Gesundheits-Apps sind nicht frei von Risiken
Insgesamt sind Gesundheits-Apps eine gute
Möglichkeit, seine Gesundheitskompetenz zu steigern und sich zu einem
bewussteren Umgang mit der eigenen Gesundheit zu motivieren. Dies gilt
insbesondere, wenn Sie die richtigen Apps für mehr körperliche Bewegung,
gesündere Ernährung und Gewichtskontrolle nutzen.
Wählen Sie Gesundheits-Apps immer sorgfältig aus.
Wenn Sie Gesundheits-Apps mit unklarem Hintergrund nutzen, sind Risiken -
zumindest theoretisch - möglich. Konkrete gesundheitliche Schäden infolge der
Nutzung einer App sind zwar noch nicht bekannt geworden, jedoch können, wie
bei den meisten Medizinprodukten, Mängel auftreten. Fehlerhafte Informationen
durch Apps können Diagnose- und Therapiefehler zur Folge haben. Dazu gehören
falsche Dosierungsempfehlungen von Medikamenten, aber auch irrtümliche „Entwarnungen“
bei Gesundheitsproblemen.
Auch Wellness- und Lifestyle-Apps sind nicht
gänzlich frei von Gefahren. Wenn beispielsweise Bewegungsempfehlungen zu
Fehl- und Überbelastungen führen oder Gesundheitsinformationen vermittelt
werden, die Stress auslösen und das seelische Wohlbefinden beeinträchtigen
können.
Vor Installation sorgfältig auswählen
Grundsätzlich sollten Sie Zweck und Nutzen einer
App immer selbst prüfen, bevor Sie sich zu einer Installation entscheiden. Bei
der Auswahl der passenden Gesundheit-App sollten Sie folgende Kriterien
berücksichtigen:
Alle gesundheitsbezogenen Aussagen sollten mit
Quellen belegt und Erstellungs- bzw. letztem Aktualisierungsdatum versehen sein
Die App sollte sich nach den aktuellen Datenschutzbestimmungen
richten und sich auf Berechtigungen beschränken, die für die Funktionsweise der
App notwendig sind
Möglichkeiten für Rückfragen und Anregungen sollten
angeboten werden
Es sollte ein leicht auffindbares Impressum
vorhanden sein, das Informationen zu den vorher genannten Punkten und damit zur
Beurteilung der Vertrauenswürdigkeit der App bereithält.
Weiterführende Informationen finden Sie unter:
Chancen und Risiken von Gesundheits-Apps
(CHARISMHA): www.charismha.de
Gesundheits-App Fact Sheet des Aktionsforums
Gesundheitsinformationssystem (afgis) e. V.: www.afgis.de
SPOTLIGHT GESUNDHEIT 2/2016 der Bertelsmann
Stiftung zu Gesundheits-Apps: www.bertelsmann-stiftung.de
Übersicht der Stiftung Warentest über
Gesundheits-Apps der Krankenkassen: www.test.de
Orientierungshilfe Medical Apps des Bundesinstituts
für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): www.bfarm.de
Text / Foto: Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA) / © prykhodov, 123rf.com