header-placeholder


image header
image
z48 rekord drogenfund bild 2

Zoll News: Zoll gelingt Rekord-Drogenfund

24. März 2018

Bild 1: Vollmobile Röntgenanlage


Ein besonders dicker Fisch ging Zöllnern des Hauptzollamts Gießen dieser Tage bei Fulda ins Netz.

Bei groß angelegten Zollkontrollen auf dem Rastplatz Rotkopf an der Autobahn 7 setzten die Kontrolleinheiten des Hauptzollamts aus Gießen und Kassel modernste Röntgentechnik ein. Zur Unterstützung der Kontrollen hatten sie eine beim Hauptzollamt in Köln stationierte mobile Röntgenanlage angefordert. Damit wurden größtenteils von der Autobahn selektierte Laster durchleuchtet, um nach Schmuggelgut zu suchen.

"Diese Geräte ermöglichen uns, im großen Umfang Ladungen nach Verdächtigem zu untersuchen, ohne dass aufwendig entladen werden muss. Das ist eine wichtige Unterstützung unserer Kontrolleinheiten im Kampf gegen den Schmuggel", so der Pressesprecher des Hauptzollamts, Michael Bender.

Bei der Durchleuchtung eines Kleinlasters mit italienischer Zulassung entlarvten die Röntgenspezialisten aus Köln einen 50 Zentimeter großen Hohlraum, der sich zwischen Laderaum und Fahrerkabine befand und im Röntgenbild Strukturen einer Befüllung zeigte. Im übrigen Laderaum waren lediglich ein Motor und einige ölverschmierte Teile davon erkennbar.

Bei der in Augenscheinnahme der Ladefläche konnten die Zöllner zunächst nichts Auffälliges entdecken, sodass sie zur letztendlichen Bestätigung ihres Verdachts einen Rauschgiftspürhund einsetzten. Der schlug sofort und übermäßig an und gab damit das Signal für die Beamten, die Innenverkleidung aus Holz aufzuhebeln.

Dabei kam dann auch eine Einfüllöffnung zum Vorschein, die zu dem beim Röntgen festgestellten Hohlraum führte, in dem sich große Plastikbeutel gefüllt mit Marihuana befanden. Die Zöllner staunten nicht schlecht, als sie dann beim Ausladen 33 Vakuumbeutel zählten, die insgesamt 250 Kilogramm "Gras" enthielten.

"Das ist der bislang größte Rauschgiftfund der Kontrolleinheiten des Hauptzollamts Gießen. Der Fall zeigt auch eindrucksvoll, was auf den Straßen unterwegs ist und wie wichtig die Kontrollen des Zolls sind. Wir leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zum Schutz der Menschen in unserem Land und zur Bekämpfung des internationalen Drogenhandels", so Michael Bender.

Mit dem Rauschgift wären im Straßenhandel annähernd 2,5 Millionen Euro zu erzielen gewesen.

Der Fahrer des Kleinlasters, ein 27-jähriger Albaner, wurde wegen Verdachts auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Drogen und der Transporter wurden sichergestellt.
Das Zollfahndungsamt Frankfurt hat im Auftrag der Staatsanwaltschaft Fulda Ermittlungen aufgenommen.

Der Fall reiht sich ein in einige große Drogenfunde des Zolls in jüngster Vergangenheit. So wurden vor etwas mehr als einem Jahr in einem ähnlichen Fall, auch unter Einsatz der Röntgentechnik, 550 Kilogramm Marihuana auf der Autobahn 9 entdeckt und im vergangenen Jahr im Hamburger Hafen ein Sensationsfund von 3,8 Tonnen Kokain gemacht.

Zusatzinformation
Seit mehr als fünf Jahren setzt der deutsche Zoll zur Bekämpfung des Schmuggels auf den Straßen und Autobahnen Vollmobile Röntgenanlagen zur Unterstützung der Kontrolleinheiten Verkehrswege ein. Insgesamt drei Anlagen sind bundesweit im Einsatz. Es handelt sich dabei um große Fahrzeuge, die mittels eines Röntgenarms ganze Lkws, Container und auch Pkws scannen und Röntgenbilder von der Ladung und vom Fahrzeugaufbau erzeugen. Ein besonderer Vorteil liegt in ihrer Mobilität.

Für den gesamten mitteldeutschen Raum ist die beim Hauptzollamt Köln stationierte Röntgenanlage zuständig. Gelegentlich werden die Maschinen auch zur Unterstützung anderer Behörden eingesetzt. Eine Reihe von Aufgriffen gelang mithilfe der Kölner Anlage, so zum Beispiel zwei Millionen Schmuggelzigaretten in einem Kühllaster, 130 Kilogramm Amphetamin oder auch sieben Kilogramm Haschisch in einem Pkw. Die Anlagen sind ein gutes Hilfsmittel für die Kontrolleinheiten des Zolls, wenn es gilt, bei größeren Kontrollen möglichst viele Lkw-Ladungen relativ schnell zu überprüfen.




Bild 2: Plastikbeutel mit Marihuana



Bild 3: Hohlraum zwischen Laderaum und Fahrerkabine mit den Drogen




Bild 4: Röntgenaufnahme des Kleinlasters mit Drogenversteck