header-placeholder


image header
image
Antibio 31.01f

Gesundheit-News: Antibiotika - So wenig wie nötig und so gezielt wie möglich


veröffentlicht am 31. Januar 2023

(ams). Seit der Entdeckung der Antibiotika vor mehr als 100 Jahren haben sie seitdem Millionen von Menschen das Leben gerettet. 
Sie wirken ausschließlich gegen bakterielle Infektionen wie bestimmte Lungen-, Blasen- oder Hautentzündungen. Antibiotika töten krankmachende Bakterien oder können ihre Vermehrung so weit hemmen, dass der Körper mit dem Infekt selbst fertig wird. Doch jeder Einsatz dieser Arzneimittel kann auch zum Verlust der Wirksamkeit führen: Die widerstandsfähigeren (genetisch veränderten) Bakterien überleben und vermehren sich; sie werden gegenüber dem Antibiotikum resistent. Weltweit nehmen diese Antibiotika-Resistenzen zu. Ein verantwortungsvoller Umgang beim gezielten Einsatz von Antibiotika wird daher immer wichtiger.

Antibiotika-Therapie häufig nicht passend
"Noch immer werden Antibiotika zu häufig und oft unnötig verschrieben - nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Tieren.  Internationale Untersuchungen haben gezeigt, dass bis zu 50 Prozent der Therapien nicht passend sind - unter anderem, weil die Antibiotika in ungeeigneter Dosierung oder Therapiedauer verschrieben werden. Das gibt den widerstandsfähigeren Bakterien immer wieder die Möglichkeit, neue Resistenzen gegen die Antibiotika zu entwickeln", sagt Tobias Lindner, Apotheker im AOK-Bundesverband. 

Und das hat Folgen: Jährlich treten in Europa mehr als 670.000 Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien auf und etwa 33.000 Menschen sterben an solchen Infektionen pro Jahr, so das European Centre for Disease Prevention and Control.Bakterien können sogar mehrere Resistenzen bilden, die sie dann gegen unterschiedliche Antibiotika schützen - so entstehen die gefürchteten multi­resistenten Erreger (MRE). In Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen ist das Risiko erhöht, sich mit einem resistenten oder multiresistenten Erreger, wie zum Beispiel MRSA, anzustecken, so das Robert Koch-Institut.


Text / Foto: AOK Bundesverband