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Zoll News: Internationaler Drogenschmugglerring aufgeflogen

Samstag, den 2. Februar 2019


Sechs Tatverdächtige in Untersuchungshaft; Drahtzieher in Köln und Berlin verhaftet


Nach Sicherstellung von 200 Kilogramm Marihuana in Bayern und Nordrhein-Westfalen im Jahr 2018 haben Beamte der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Nordbayern des Zollfahndungsamts München und des Bayerischen Landeskriminalamts am 10. Januar 2019 den mutmaßlichen Organisator der Schmuggelfahrten mit Rauschgift in Köln verhaftet.

Der in Köln wohnhafte 37-jährige Geschäftsmann steht im Verdacht, als Chef einer international operierenden Bande den Transport und Weiterverkauf von Marihuana in mindestens zehn Fällen organisiert zu haben. Nach ersten Feststellungen könnten dabei jeweils rund 100 Kilogramm Marihuana von Spanien aus nach Köln und Berlin geschmuggelt worden sein.

Ein weiterer Tatverdächtiger, der innerhalb der Gruppierung ebenfalls der Organisationsebene zuzuordnen ist, konnte am 17. Januar 2019 in Berlin festgenommen werden. Ihm wird vorgeworfen, maßgeblich an der Weiterverteilung des Rauschgifts in Deutschland beteiligt gewesen zu sein.

Sicherstellung Hauptzollamt Erfurt:

Ausgangspunkt der Ermittlungen war, dass es bereits am 28. August 2018 zu einer Sicherstellung von 100 Kilogramm Marihuana kam. Beamte des Hauptzollamts Erfurt hatten einen mit Pfirsichen beladenen Lastkraftwagen mit Ziel Berlin auf der Autobahn 9 in Höhe Berg (Landkreis Hof) einer verdachtsunabhängigen Kontrolle unterzogen und beim Abladen der Fracht das Rauschgift zwischen den Pfirsichen entdeckt. Gegen den 32-jährigen rumänischen Fahrer war auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof Haftbefehl ergangen.

Sicherstellung Hauptzollamt Köln:

Durch akribische Ermittlungen der Fahnder der GER Nordbayern, bei der auch die Behörden in Rumänien und Spanien eingebunden waren, ergaben sich Hinweise auf eine international agierende Gruppierung von Rauschgiftschmugglern beziehungsweise -händlern sowie auf weitere Schmuggelfahrten mit Marihuana.

So gelang es im Verlauf der Ermittlungen, einen weiteren Transport von Rauschgift zu lokalisieren, der dem Kölner Drahtzieher zuzuordnen sein dürfte. Am 25. September 2018 stellten Zollbeamte auf dem Gelände des Kölner Großmarkts weitere 100 Kilogramm Marihuana sicher, als sie einen mit 22 Tonnen Melonen beladenen Lastkraftwagen aus Spanien kontrollierten. Nach gleichem Muster wie zuvor war das Rauschgift zwischen den Kartons der Tarnladung versteckt.

Sowohl gegen den 49-jährigen rumänischen Fahrer als auch gegen zwei weitere Tatbeteiligte im Alter von 35 Jahren mit türkischer und rumänischer Staatsangehörigkeit, die im Verdacht stehen, als Mitglied der Bande auf dem Kölner Großmarkt als Abholer des Rauschgifts in Erscheinung getreten zu sein, erging seinerzeit auf Antrag der sachleitenden Staatsanwaltschaft Hof Haftbefehl.

Bei den weiteren Ermittlungen verdichteten sich die Verdachtsmomente gegen den hinter den Transporten stehenden Drahtzieher und Chef der Bande. Dieser konnte durch Spezialeinsatzkräfte des Zolls in den Morgenstunden des 10. Januar 2019 in Köln verhaftet werden. Bei insgesamt sechs Durchsuchungen von Wohn- und Geschäftsräumen in Köln, Königswinter, Dormagen sowie Berlin stellten die Einsatzkräfte neben zahlreichen elektronischen Datenträgern auch einen hochwertigen Pkw mit eingebauten Schmuggelverstecken sowie in der Kölner Wohnung des 37-jährigen Deutschen rund 50.000 Euro Bargeld sicher. Zeitgleich wurde ein Objekt in den Niederlanden von den dortigen Behörden durchsucht.

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen in Dormagen entdeckten die Fahnder von Zoll und Polizei zudem eine Marihuana-Indoor-Plantage mit rund 1.000 Marihuanapflanzen.

Durch die Auswertung von Beweismitteln besteht nach dem derzeitigen Stand des Ermittlungsverfahrens der Verdacht, dass es in der Vergangenheit bereits zu acht weiteren Schmuggelfahrten von jeweils rund 100 Kilogramm Marihuana aus Spanien nach Köln und Berlin kam.

Alle sechs Tatverdächtigen befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hof und der GER Nordbayern dauern an.


Foto: Kisten mit Melonen und Marihuana / Quelle Zoll

Foto 2: Beutel mit Marihuana / Quelle Zoll