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Magdeburg / ST: Tag des Artenschutzes

3. März 2018

Kopfweiden als Luxushotel für Insekten, Vögel und Fledermäuse

Pflege vieler Kopfweiden durch Umweltsofortprogramm ermöglicht

Magdeburg. Weiden werden seit tausenden von Jahren von den Menschen als Kulturpflanze genutzt. Die zu Kopfweiden geschnittenen Bäume prägen unsere Landschaft vielerorts. Sie sind heute kulturhistorische Zeugnisse der früheren wirtschaftlichen Nutzung: Ihre Triebe dienten der Korbflechterei, dem Zaunbau oder der Herstellung von Möbelstücken.

Heute steht die Naturschutzfunktion der Bäume im Vordergrund. An Kopfweiden finden andere Pflanzen und vor allem sehr viele Tiere vielfältige Lebensmöglichkeiten. Zu den Bewohnern zählen allein über 100 Käferarten, wie zum Beispiel der Moschusbock. Die für Kopfweiden typischen Höhlungen bieten zudem Nistplätze für geschützte Vogelarten, wie etwa Steinkauz, Gartenrotschwanz oder Grauschnäpper. Epiphyten wie Moose, Algen und Flechten leben im Kronen- und Stammbereich an der Rinde der Bäume.

Im Rahmen des Umweltsofortprogramms wurden viele Kopfweiden das erste Mal seit Jahren wieder fachgerecht gepflegt. Dazu sagt Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Foto): „Durch das Pflegen einer einzelnen Kopfweide erhalten 20 Vogel- und 200 Insektenarten eine Heimat. Durch das Zurückschneiden der Kopfweiden wird eine Verdickung der Weidenköpfe bewirkt. In die Schnittstellen können Pilze eindringen und Höhlen bilden, die wiederum einen idealen Lebens- und Rückzugsraum für viele Insekten, Vögel und Fledermäuse bieten. Kopfweiden sind die Luxushotels unserer Kulturlandschaft.“

Durch das Umweltsofortprogramm wurden in den letzten Monaten durch verschiedene Gewässerunterhaltungsverbände (UHV) und im Drömling Kopfweiden beschnitten. Beispielsweise durch den

• UHV „Helme“: Kopfweidenpflege an diversen Gräben;
• UHV „Jeetze“: Kopfweidenpflege in der Jeetzeniederung Dambeck;
• UHV "Mittlere Saale-Weiße Elster": Kopfweidenpflege am Klostergraben und dessen Zuläufen, am Mollschützer Bach, am Kötschbach, am Schöppbach und dessen Zuläufen, an der Schwarzeiche, Aupitz, Ellerbach und dessen Zuläufen;
• UHV Untere Unstrut: Kopfweidenpflege an verschiedenen Gewässern.


Hintergrund:
Der Tag des Artenschutzes wurde im Jahr 1973 im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES eingeführt. Er findet jährlich am 3. März statt.