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Arzt Roentgenbild fraktur pixabay

Magdeburg-News: Spezialistin am Klinikum Magdeburg operiert mit DaVinci-Roboter oberen Verdauungstrakt


veröffentlicht am Montag, 24. März 2025

Magdeburg. Das Klinikum Magdeburg weitet die Expertise in der Chirurgie aus und hat mit Prof. Ines Gockel eine anerkannte Expertin für Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes gewinnen können. Die Medizinerin, die sich u.a. auf Eingriffe an der Speiseröhre und am Magen spezialisiert hat, setzt dabei auf den DaVinci-Roboter und kann so für den Patienten besonders schonend arbeiten. „Wir wissen aus zahlreichen Studien, dass Menschen, die bei Speiseröhren-Krebs mit dem DaVinci-Assistenzsystem operiert werden, schneller wieder fit sind, weil die Wunden kleiner sind und deshalb besser heilen“, sagt Prof. Gockel.

Dabei lässt sich sagen, dass Erkrankungen des oberen Verdauungstraktes, insbesondere des Übergangs zwischen Speiseröhre und Magen, weltweit deutlich zugenommen haben. „Das liegt überwiegend an unseren Lebensgewohnheiten: Übergewicht, wenig Bewegung, dazu ungesunde Ernährung, also Fast Food, wenig Obst und Gemüse. Alles das kann einen gastroösophagealen Reflux begünstigen“, so Prof. Gockel. Bei diesem Reflux handelt sich
um Magensäure, die zurück in die Speiseröhre fließt und dort die Schleimhäute reizt.

Dauerhaft kann dies zu einer Zellveränderung führen: Krebs (Barrett-Karzinom) Nicht selten muss dann Prof. Gockel große Teile der Speiseröhre oder diese sogar komplett entfernen. Das ist jedoch gut möglich, weil der Magen zu einem Schlauch umgewandelt, in das alte Bett der Speiseröhre verlagert und mit dem Rest der oberen Speiseröhre verbunden wird. „Wir haben leider noch keinen anderen Ersatz für die Speiseröhre, beispielsweise ein
Organ aus dem 3D-Drucker, wenngleich eine solches bereits im Labor entwickelt wurde. Der Schlauchmagen ist sehr mobil und kann theoretisch sogar bis zum Hals hochgezogen werden“, erklärt die Medizinerin.

Sollte der Magen aus verschiedensten Gründen nicht für einen solchen Hochzug geeignet sein, gibt es noch eine Alternative. Dazu kann ein Stück Dickdarm entnommen werden, das dann als Ersatz der Speiseröhre im Brustbereich implantiert wird. Dieser Bereich der Chirurgie ist sehr komplex und anspruchsvoll, da er einen 2-Höhlen- (Bauch und Brustkorb) bzw. 3-Höhlen-Eingriff (Bauch, Brustkorb und Hals) umfasst. Spezielle Methoden der Bildgebung können dabei angewendet werden, um den Operateuren die Durchblutung des Schlauchmagens anzuzeigen, welche Voraussetzung für eine gute Heilung ist. Zudem ist diese chirurgische Behandlung meist auch eingebettet in ein multimodales Konzept, das heißt in eine Chemo- oder Strahlentherapie vor der OP zur Verkleinerung des Tumors und/oder eine adjuvante, also ergänzende Therapie nach der OP.

„Ich sehe im Klinikum Magdeburg sehr großes Potential für diesen Bereich der Chirurgie, welcher ja bereits fest etabliert ist“, so Prof. Gockel. „Die Chirurgische Klinik im Klinikum Magdeburg unter Chefarzt Prof. Dr. Ridwelski führt bereits alle großen Tumoroperationen im Bauch- und Brustraum mit dem DaVinci-Roboter durch und es besteht seit vielen Jahren eine große Expertise in der robotischen und minimal-invasiven onkologischen Chirurgie.
Zudem existiert hier eine hervorragende Zusammenarbeit mit den Fachbereichen Gastroenterologie, Onkologie und Radiologie, um eine optimale Diagnostik und Therapie durchzuführen. Auch ist für die komplexe Chirurgie an der Speiseröhre die Versorgung der Patienten durch die [...] Kollegen der Anästhesie sowie der Intensivmedizin und Schmerztherapie von besonderer Bedeutung, welche am Klinikum Magdeburg ganz hervorragend und mit modernsten technischen Möglichkeiten vorhanden ist.


Text: KLINIKUM MAGDEBURG gemeinnützige GmbH
Symbolfoto: pixabay