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Mann Frau Job Buero pexels

Magdeburg-News: Verdienstungleichheit auf Sachsen-Anhalts Arbeitsmarkt stetig rückläufig


veröffentlicht am Montag, 17. März 2025

Magdeburg/Halle. Die geschlechtsspezifische Verdienstlücke auf dem Arbeitsmarkt zwischen Frauen und Männern sank im April 2024 auf 20 Prozent. Seit 2022 verlief die Entwicklung stetig abnehmend, beginnend bei 23 Prozent im April 2022 auf 21 Prozent im April 2023 gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt mitteilt.

Der erweiterte Indikator für Verdienstungleichheit, der Gender Gap Arbeitsmarkt (Gender Overall Earnings Gap), vereinigt drei geschlechtsspezifisch berechnete Unterschiede: den Gender Pay Gap, den Gender Hours Gap und den Gender Employment Gap. Der Abstand der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste zwischen Frauen und Männern, der Gender Pay Gap, sank im gleichen Zeitraum von 5 Prozent auf 4 Prozent. Zugenommen hat dagegen der Abstand der Anzahl der durchschnittlich bezahlten Arbeitsstunden von Männern zu Frauen (Gender Hours Gap). Im April 2024 arbeiteten Frauen 12 Prozent weniger als Männer, im April 2023 waren es noch 10 Prozent. Die geschlechtsabhängige Erwerbstätigenquote (Gender Employment Gap) sank wiederum von 7 Prozent auf 5 Prozent (ermittelt aus ersten Ergebnissen Mikrozensus 2023).

Je höher der Wert des Gender Gap Arbeitsmarkt, umso mehr lässt dies auf geschlechtsspezifische Verdienstungleichheit am Arbeitsmarkt schließen. Im
bundesweiten Vergleich belegte Sachsen-Anhalt hier den zweiten Platz. Nur in Brandenburg mit 19 Prozent lag der Wert für April 2024 unter dem von Sachsen-Anhalt. Für Deutschland reduzierte sich der Gender Gap Arbeitsmarkt auf 37 Prozent im April 2024 gegenüber 39 Prozent in 2023. Der Durchschnittswert Westdeutschlands inkl. Berlin beeinflusste 2024 den Bundeschnitt mit 39 Prozent deutlich stärker als es der ostdeutsche Durchschnitt mit 22 Prozent tat.

Frauen in Sachsen-Anhalt hatten, bis auf die Gruppe der 19-Jährigen, im April 2024 in allen Altersgruppen weniger bezahlte Arbeitsstunden als Männer. Zwischen 20 und 29 Jahren waren es zwischen 4 Prozent bis 10 Prozent weniger Stunden als bei den Männern, die bezahlt wurden. Bei den über 30-Jährigen waren es zwischen 9 Prozent und 19 Prozent weniger bezahlte Arbeitsstunden. Abgebildet wird dieser Arbeitszeitunterschied durch den Gender Hours Gap mit 12 Prozent, der in Sachsen-Anhalt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt mit 18 Prozent lag, in den westdeutschen Bundesländern inkl. Berlin bei 19 Prozent.

Auch der Gender Pay Gap hatte mit 4 Prozent in 2024 in Sachsen-Anhalt ein deutlich niedrigeres Niveau gegenüber dem Bundesdurchschnitt mit 16 Prozent bzw. der westdeutschen Bundesländern inkl. Berlin mit 17 Prozent.

Der Unterschied bei der Erwerbstätigenquote wird durch den Gender Employment Gap abgebildet. Mit 5 Prozent in Sachsen-Anhalt lag der Abstand auf halber Höhe von Westdeutschland Prozent, der Bundesschnitt betrug 9 Prozent und der ostdeutsche Durchschnitt 7 Prozentermittelt aus ersten Ergebnissen des Mikrozensus 2023.

Im April 2024 verdienten Frauen 4 Prozent weniger brutto pro Stunde als Männer, der Bundesschnitt betrug 16 Prozent. Im Bundesdurchschnitt verdienten Frauen 11 Prozent und Männer 26 Prozent mehr als in Sachsen-Anhalt. Frauen in Sachsen-Anhalt leisteten mehr bezahlte Stunden als im Rest
Deutschlands und ihre Erwerbsbeteiligung war fast doppelt so hoch wie im Bundesschnitt.


Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Symbolfoto: pexels