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Magdeburg-News: Rahmenprogramm zur Sonderausstellung im Forum Gestaltung


Veröffentlicht am 16. Februar 2025
 
DIE KÜNSTLERINNEN LOEWENTHAL - Pastelle, Aquarelle, Fotografie bis zum 28. Februar 2025 im Forum Gestaltung, Brandenburger Str. 9a, Ausstellungshalle EG

Drei Schwestern, drei deutsch-jüdische Schicksale

1910er bis Anfang der 1940er Jahre. Drei künstlerisch sich ausbildende Schwestern zu einer Zeit, in der Frauen noch nicht Kunst studieren durften. Und zugleich drei typische Schicksale jüdischer Deutscher: ein Suizid, der Tod im KZ und das Überleben im Versteck bei Stuttgart.

Zur Ausstellung
Ausstellungsrundgang | 12. Februar 2025, 17 Uhr

Die drei Künstlerinnen und Schwestern Loewenthal - Käthe, Agnes und Susanne: Ihr Leben, ihre Herkunftsfamilie, ihre Beziehung, ihr Werk.

Eine Führung durch die Ausstellung mit Wolf Ritscher, dem Enkel von Susanne Ritscher

In der Führung sollen die drei Schwestern Loewenthal als Künstlerinnen und Personen lebendig werden, in dem was sie in ihren zeitgeschichtlichen, familiären und kunstgeschichtlichen Kontexten verbindet und unterscheidet.

Die Betrachtung der Bilder, dazugehörende Erzählungen aus ihrem Leben und die Eindrücke, die sie bei den BetrachterInnen hervorrufen, stehen dabei im Mittelpunkt des gemeinsamen Rundgangs durch die vom Forum Gestaltung präsentierte Ausstellung.

Vortrag | 12. Februar 2025, 20 Uhr
TäterInnen im Nationalsozialismus. Ein Beitrag zur politischen Psychologie
Vortrag von Prof. Wolf Ritscher

Nationalsozialistische Täter und Täterinnen: Thesen zu den sozial-psychologischen, ideologischen und soziokulturellen Grundlagen ihres Denkens, Fühlens und Handelns

Im Zentrum der psychologischen Überlegungen über die NS-TäterInnen steht die von Christopher Browning in die Forschung zur Shoah eingebrachte These von den Tätern und Täterinnen als "ganz normalen Männern" und Frauen. Im Rahmen des Vortrages und eines durch ihn angestoßenen Gesprächs sollen einige grundlegende Überlegungen zu den Bedingungen des TäterInnenhandelns diskutiert werden: Ideologie (Faschismus, Totalitarismus, Nationalsozialismus, Rassismus), psychische Struktur und Faktoren der soziokulturellen Umwelt.

Zum Abschluss sollten wir uns fragen, inwiefern diese Thesen auch auf die heutigen rechtsextremen Bewegungen angewendet werden können und welche Gefahren von ihnen für unseren Verfassungsstaat und damit die ganze Gesellschaft ausgehen.

Wolf Ritscher stammt aus einer Familie, in der jüdische und nichtjüdische Herkunftslinien zusammentrafen und die sich im Kontext des Nationalsozialismus zu Opfer-,Täter- und Überlebensgeschichten verknüpften. Diese Familiengeschichte(n) motivierte ihn zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen Folgen für die Familien der TäterInnen und Opfer.

Führung und Vortrag | 25. Februar 2025, 19,30 Uhr
Was bleibt? Spurensuche im Leben der Schwestern Loewenthal
Von und mit Jürgen Friedrich

Jürgen Friedrich (Förderschulrektor, ehrenamtlich in der Seniorenarbeit, diakonischer- und Predigtdienst in der Evangelisch - Reformierten Landeskirche) und Gabriele Friedrich-Ritscher (Enkelin der jüngsten Schwester Susanne Ritscher, geb. Loewenthal, Förderschullehrerin, hat zahlreiche Tastbilderbücher für ihre SchülerInnen an der Förderschule G (Geistige Entwicklung) hergestellt, ehrenamtlich in der Seniorenarbeit) sind zusammen mit Frau Dr. Ingeborg Leuchs (Tochter von Susanne Ritscher) und Wolf Ritscher Gründungsmitglieder des Vereins „Lebenswerk Käthe Loewenthal e.V.“.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Verein Lebenswerk Käthe Loewenthal e. V.

www.kaetheloewenthal.de

Text / Foto: Forum Gestaltung e. V.