veröffentlicht am Montag, 3. März 2025
Magdeburg/Halle. Die Betriebe des Bauhauptgewerbes (Hoch- und Tiefbau sowie Vorbereitende Baustellenarbeiten) in Sachsen-Anhalt erwirtschafteten in den Monaten Januar bis Dezember einen baugewerblichen Umsatz in Höhe von 3.065,5 Millionen Euro, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Umsatz damit nominal (nicht preisbereinigt) um 79,4 Millionen Euro (+2,7 Prozent) zu. Dabei hatte mehr als die Hälfte der sechs Bausparten nominal höhere Umsätze als vor Jahresfrist.
Betrachtet man das gesamte letzte Jahr, wurde die Umsatzdynamik vor allem von den Bauaktivitäten im gewerblichen und industriellen Tiefbau (+98,4 Millionen Euro bzw. +10,1 Prozent) sowie im Straßenbau (+43,5 Millionen Euro bzw. +7,0 Prozent) getragen. Dagegen verzeichneten die Bausparten des Hochbaus in ihrer Gesamtheit nominal einen Rückgang um 81,4 Millionen Euro (-8,2 Prozent), den größten Umsatzeinbruch verbuchte dabei der Wohnungsbau (-83,7 Millionen Euro bzw. -22,3 Prozent). Nur der gewerbliche und industrielle Hochbau konnte ein leichtes Plus verzeichnen (+4,8 Millionen Euro bzw. +1,0 Prozent). Wie auch schon 2023 wurden mehr als die Hälfte aller baugewerblichen Umsätze im gewerblichen und industriellen Bau erzielt. Der reale (preisbereinigte) Umsatz ging dagegen 2024 um 4,2 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum
zurück. Fünf der sechs Bausparten mussten Einbußen hinnehmen (von -1,3 Prozent im Straßenbau bis -24,9 Prozent im Wohnungsbau).
Der Gesamtwert der Auftragseingänge im sachsen-anhaltischen Bauhauptgewerbe belief sich im Jahr 2024 auf 2.963,4 Millionen Euro. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entsprach das einer nominalen Steigerung um 296,2 Millionen Euro bzw. 11,1 Prozent. Dabei entwickelte sich die Nachfrage im Hoch- und Tiefbau, analog zu den Umsätzen, unterschiedlich: Im Hochbau wurden 4,7 Prozent weniger Aufträge geordert, im Tiefbau dagegen 17,7 Prozent mehr. Hohe Zuwächse verzeichneten dabei der sonstige (öffentliche) Tiefbau (+155,9 Millionen Euro bzw. +54,5 Prozent) und der
Straßenbau (+129,8 Millionen Euro bzw. +20,8 Prozent), während vor allem der öffentliche Hochbau mit rückläufigen Auftragseingängen zu kämpfen hatte (-25,8 Millionen Euro bzw. -22,2 Prozent). Der Wohnungsbau konnte nach längerer Flaute wieder ein Auftragsplus verzeichnen (+20,8 Millionen Euro bzw. +9,0 Prozent). Auch der reale (preisbereinigte) Auftragseingang war in diesem Zeitraum um 3,4 Prozent höher. Dabei entwickelte sich die Nachfrage in Hoch- und Tiefbau ähnlich: Im Hochbau wurden 7,9 Prozent weniger Aufträge akquiriert, im Tiefbau 8,1 Prozent mehr. Die Spanne der relativen Veränderungen bei den einzelnen Bausparten bemisst sich auf -24,6 Prozent beim öffentlichen Hochbau und +41,3 Prozent beim sonstigen (öffentlichen) Tiefbau.
Mit insgesamt 17.013 tätigen Personen waren Ende Dezember 2024 etwa 0,7 Prozent weniger Menschen im sachsen-anhaltischen Bauhauptgewerbe beschäftigt als zum vergleichbarem Zeitpunkt 2023. Diese Beschäftigten leisteten an 252 Arbeitstagen insgesamt 19,9 Millionen Arbeitsstunden und bezogen Entgelte in Höhe von 743,4 Millionen Euro (-1,0 Prozent bzw. +5,1 Prozent). Je tätiger Person wurde 2024 ein baugewerblicher Umsatz in Höhe von 180.187 Euro erwirtschaftet. Das waren 3,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Bei den befragten Betrieben handelt es sich um Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr tätigen Personen.
Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Symbolfoto: pexels