veröffentlicht am 18. Oktober 2024
Foto: Die äußerlichen Symptome sind nicht das Hauptproblem der Gürtelrose, schlimmer sind für viele Betroffene die starken stechenden oder brennenden Schmerzen, die durch die Entzündung der Nerven verursacht werden
(djd). Gürtelrose ist eine Nervenerkrankung, die durch ein Virus ausgelöst wird, das zunächst Windpocken verursacht. Über 95 Prozent der Erwachsenen haben – meist als Kind – eine Windpockenerkrankung durchgemacht und tragen daher das Virus in sich. Jahre oder sogar Jahrzehnte später kann es, wenn das Immunsystem schwächelt, dann ohne erneute Ansteckung eine Gürtelrose auslösen. Jede dritte Person erkrankt im Laufe des Lebens daran.
Am schlimmsten sind die Nervenschmerzen
Mit zunehmendem Alter nimmt die Leistung des Immunsystems auf ganz natürliche Weise ab – egal, wie gesund und fit man sich fühlt – und das Virus kann über die Nervenbahnen an die Hautoberfläche wandern, wo dann der typische Hautausschlag entsteht. Schlimmer als dieser sind für viele Betroffene die starken stechenden oder brennenden Schmerzen, die durch die Entzündung der Nerven verursacht werden. Bei bis zu 30 Prozent entwickeln sich im Krankheitsverlauf lang anhaltende Nervenschmerzen, die Monate Jahre oder lebenslang anhalten können. Diese Post-Zoster-Neuralgie ist häufigste Langzeitfolge einer Gürtelrose.
Erhöhtes Risiko durch chronische Krankheit
Menschen ab 60 und Personen mit einer chronischen Krankheit haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und Langzeitfolgen wie eine schmerzhafte Post-Zoster-Neuralgie, sind sich dessen aber oft nicht bewusst. „Als ich erkrankte, gab es für mich überhaupt keine Anzeichen dafür, dass das Immunsystem runter ist“, erzählt Klaus, ein an Diabetes leidender Betroffener: „Ich war überhaupt nicht gestresst, kein körperlicher, kein geistiger Stress.
Erst konnte ich gar nichts damit anfangen, ich war so überrascht von der Erkrankung“. Doch durch die chronische Krankheit wird das Immunsystem zusätzlich beansprucht, das Virus kann erneut ausbrechen. Personen mit erhöhtem Risiko rechnen häufig nicht damit, dass sie an Gürtelrose erkranken und erkennen die Symptome nicht rechtzeitig. Es ist aber wichtig, die Symptome einer Gürtelrose schnell zu erkennen, denn therapeutische Maßnahmen sollten innerhalb von 72 Stunden nach Ausbruch der ersten Symptome ergriffen werden, um einem schweren Verlauf vorzubeugen.
Persönliches Risiko kennen und vorsorgen
Wer sich informiert, kann einer möglichen Erkrankung einen Schritt voraus sein. Hausarzt oder Hausärztin können über das persönliche Risiko aufklären und zu potenziellen Vorsorgemaßnahmen beraten. Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge haben Personen ab 60 Jahren Anspruch auf eine Impfung gegen Gürtelrose. Menschen mit einer Grunderkrankung wie Diabetes, Rheuma, COPD, Asthma oder Krebs haben ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf die Impfung.
Text / Foto: djd/GSK