veröffentlicht am Samstag, 2. November 2024
Magdeburg. Ob Fußballer, Handballer, Radfahrer oder Leichtathleten, viele der Sportler lagen schon auf ihrem Massageliege. Und einige ihrer älteren Patienten wurden sogar noch im 19. Jahrhundert geboren. Aber auch schon Jüngere haben „Rücken“, meint Christel Hoffmann, deren Maxime ist es „Arbeit erhält jung“. Seit 61 Jahren ist die jetzt 87-Jährige im „Geschäft“ und hat so manch einem geholfen seine Probleme mit Rücken und Gelenken loszuwerden oder zumindest zu lindern. Die Krankengymnasiastin und medizinische Bademeisterin, jetzt eher unter dem Begriff Physiotherapeutin, bekannt, hatte somit in ihrem Berufsleben Menschen aus drei Jahrhunderten unter ihren Fittichen. Und sie hatte den ältesten Gewerbemietvertrag bei der Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaft. Ganze Familien aus vier Generationen hat sie behandelt. Schon beim damaligen Sportverein Motor Mitte, heute 1. FC Magdeburg, arbeitete sie als Krankengymnastin. Und natürlich ist sie somit großer Fan der Fußballer aus der Elbestadt. Trikot und Schal in Blau-Weiß trägt sie mit Stolz. Und das auch zukünftig. Auch wenn sie ihr Behandlungszimmer in der Pettenkofer Straße nun abgeschlossen hat, so ganz ohne Beschäftigung wird sie wohl nicht sein, zumal weil sie für ihren pflegebedürftigen Mann da sein wird. Doch bis zu ihrem letzten Arbeitstag im September dieses Jahres war sie für ihre Patienten da. Als Ausgleich hat Christel schon seit längerem das Singen entdeckt. Im Magdeburger Exaudi-Chor, der schon seit 1985 existiert. Denn für Christel Hoffmann gilt der Grundsatz: Singen ist die eigentliche Muttersprache des Menschen.
Bildunterschrift: Ihre Praxis hat Christel Hoffmann nach 61 Jahren abgeschlossen.
Text: Gisela Lichtenecker
Foto: Frank Lichtenecker