veröffentlicht am Samstag, 6. Juli 2024
Magdeburg. Am vergangenen Mittwoch haben sich die IG Metall und die Burger Küchenmöbel GmbH auf einen Tarifabschluss geeinigt. Die rund 700 Beschäftigten am Standort in Burg erhalten eine Inflationsausgleichsprämie (IAP) in Höhe von 1.525 Euro netto. Vorangegangen war ein Warnstreik, der die Forderung der IG Metall untermauerte.
Bereits im Mai hatte die IG Metall die Geschäftsführung der Burger Küchenmöbel GmbH aufgefordert in Tarifverhandlungen einzusteigen, mit dem Ziel der Zahlung einer IAP.
„Die steigenden Kosten haben auch vor Burg und der Region nicht Halt gemacht. Und dies spüren die Beschäftigten bei jedem Einkauf“, so Alexander Linz von der IG Metall Magdeburg. Im Flächentarifvertrag der Holz- und Kunststoffindustrie in Sachsen - Anhalt wurde deshalb Anfang des Jahres die Zahlung einer IAP vereinbart, zu dessen automatischer Übernahme das Unternehmen jedoch nicht verpflichtet ist.
Linz weiter: „Es gibt einen Anerkennungstarifvertrag für die Beschäftigten der Burger Küchenmöbel GmbH auf die Löhne und Gehälter des Flächentarifvertrages. Diese werden in Burg in den kommenden Jahren auf das 100-Prozent-Niveau des Flächentarifvertrages herangeführt. Eine automatische Übernahme der IAP aus der Fläche gab es jedoch nicht.“
Erst nach einem Warnstreik war es möglich, in konstruktive Tarifverhandlungen einzusteigen. Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall: „Die Geschäftsführung war zunächst nicht bereit, sich mit uns zu diesem Thema an einen Tisch zu setzen. Erst der Warnstreik und das solidarische Miteinander der Belegschaft, brachte die Chance auf ergebnisorientierte Gespräche. Beide Seiten haben am Mittwoch Verantwortung übernommen und einen Tarifabschluss erzielt, der die Geldbeutel der Beschäftigten entlastet und dem Unternehmen Ruhe einbringt.“
Die Beschäftigten erhalten insgesamt eine IAP in Höhe von 1.525 Euro netto, verteilt auf die kommenden Monate des Jahres. Die Prämie wird unabhängig der Arbeitszeit oder Betriebszugehörigkeit gezahlt und auch Auszubildende erhalten sie in voller Höhe.
Außerdem vereinbarten die Tarifparteien einen zusätzlich bezahlten freien Arbeitstag, den die Beschäftigten flexibel in Anspruch nehmen können. Die Löhne und Gehälter werden auch in den kommenden Jahren weiter an das Niveau des Flächentarifvertrages herangeführt.
Dieses soll planmäßig am 1. Januar 2028 abgeschlossen sein.
„Gute Arbeit in der Region, muss auch tarifvertraglich bezahlt werden. Für uns ist das Ziel erst erreicht, wenn es auch bei der Burger Küchenmöbel GmbH heißt: 100 Prozent Flächentarifvertrag“, so Wente abschließend.
Text: IG Metall Magdeburg-Schönebeck
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