veröffentlicht am Dienstag, 2. Juli 2024
Magdeburg. "Wir müssen in Sachsen-Anhalt auf eigene Ressourcen zurückgreifen können. Eine länderübergreifende Planung ist richtig, aber in erster Linie sind wir selbst für die Sicherstellung der Luftrettung verantwortlich". Rüdiger Erben, innenpolitischer Sprecher und parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, vertritt diese Auffassung seit Jahren und sieht sich durch die neuesten Zahlen für 2023 bestätigt.
Das Innenministerium hat jetzt auf seine Anfrage hin die Einsatzzahlen der Rettungshubschrauber für das Jahr 2023 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr kamen die Rettungshubschrauber in Sachsen-Anhalt 7.639 Mal zum Einsatz. In 1.958 Fällen kamen dabei Rettungshubschrauber aus den Nachbarbundesländern zum Einsatz, was einem Anteil von 25,6 Prozent entspricht.
Für Erben ist es höchst bedenklich, dass Sachsen-Anhalt in so hohem Maße auf Rettungshubschrauber aus den Nachbarbundesländern angewiesen ist.
Erben: „Der Handlungsbedarf ist offensichtlich. Es gibt ein Gutachten, das einen neuen Luftrettungsstandort für notwendig hält. Jetzt verweist das Innenministerium auf das nächste Gutachten, das aber noch nicht einmal in Auftrag gegeben ist. Wir haben im letzten Jahr mehr Einsätze von Hubschraubern aus den angrenzenden Nachbarländern anfordern müssen, als der Hubschrauber in der Landeshauptstadt insgesamt hatte. Wie kann man da noch daran zweifeln, dass es Handlungsbedarf in der Luftrettung in Sachsen-Anhalt gibt.“
Text & Foto: SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt