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Wirtschaft-News: Energiekrise - Wie Haushalte entlastet und besser geschützt werden können


veröffentlicht am 23. Mai 2023

Bereits im Herbst 2021 ist es auf den Energiemärkten zu ersten Verwerfungen gekommen. Aufgrund der hohen Beschaffungskosten hatten einige Strom- und Gasversorgungsunternehmen kurzfristig ihre Lieferverträge gekündigt oder ihre Energielieferungen eingestellt. 
Die betroffenen Verbraucherinnen und Verbraucher rutschten in die Grund- oder Ersatzversorgung und waren dort mit deutlich höheren Preisen konfrontiert.

Infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sind die Import- und Großhandelspreise für Strom, Gas, Öl und Kraftstoffe dann zwischenzeitlich auf ungeahnte Höhen gestiegen. Im Zuge dieser Energiekrise haben die Anbieter ihre Tarife für die privaten Haushalte teilweise mehrfach erhöht.

Zwar sind die Börsenpreise inzwischen wieder deutlich gesunken, die Preissenkungen sind jedoch noch nicht überall bei den Verbraucherinnen und Verbraucher angekommen. Darüber hinaus muss davon ausgegangen werden, dass sich die Preise für fossile Energien auch langfristig auf einem Level einpendeln, das deutlich über dem Vorkrisenniveau liegt.

Die Bundesregierung hat inzwischen eine Reihe von Entlastungsmaßnahmen für die privaten Haushalte auf den Weg gebracht. Zusätzlich fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) weitere Maßnahmen von der Bundesregierung.

Der vzbv fordert
Die Bundesregierung muss die Preisbremsen für die Verbraucherinnen und Verbraucher nachvollziehbar und verständlich machen: Es muss klar sein, dass sich Energiesparen weiterhin auch finanziell lohnt. Denn nur mit einer gemeinsamen Sparanstrengung über das Jahr 2023 hinweg werden wir gut durch den Winter 2023/24 kommen.

Entlastungsmaßnahmen müssen zukünftig zielgerichteter umgesetzt werden als bisher. Profitieren sollten vor allem jene Verbraucherinnen und Verbraucher, die aufgrund der hohen Energiekosten finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen. Die Bundesregierung hat angekündigt, dass ein Mechanismus für sozial differenzierte Direktzahlungen auf den Weg gebracht wird. Diese Ankündigung muss zeitnah umgesetzt werden.
Das Deutschlandticket entlastet als bundesweit gültiges Nahverkehrsticket zum Einführungspreis von 49 Euro pro Monat eine Reihe von Pendlerinnen und Pendler, die vorher deutlich tiefer in die Tasche greifen mussten. Trotzdem fehlt eine soziale Komponente zum Beispiel für Familien und ein bundesweit gültiges Sozialticket.

Die Klimakrise darf nicht mit der Energiepreiskrise verrechnet werden. Die Aussetzung der Erhöhung des CO2-Preises ist deshalb das falsche Signal. Gleichzeitig muss die Bundesregierung endlich das im Koalitionsvertrag beschlossene Klimageld umsetzen, um einen finanziellen Ausgleich für alle Verbraucherinnen und Verbraucher zu schaffen und klimafreundliches Verhalten belohnt.

Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte.
Eine Erhöhung des ernährungsbezogenen Regelsatzes in der Grundsicherung und beim Arbeitslosengeld II.
Finanzielle Entlastung durch einen bundesweiten Reparaturbonus. Ein Zuschuss für das Reparieren kaputter Geräte hilft Verbraucherinnen und Verbraucher Geld und Ressourcen zu sparen und schützt das Klima.


Text / Foto: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.