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Zieschang Innenministerin   LaurenceChaperon

Magdeburg-News: Kriminalstatistik – Diebstähle in Sachsen-Anhalt auf historischem Tiefstand



veröffentlicht am Donnerstag, 16. März 2023

Magdeburg. In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Diebstähle im vergangenen Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2022 hervor, die Innenministerin Dr. Tamara Zieschang in Magdeburg vorstellte. Insgesamt wurden 52.736 Diebstähle registriert. Das waren rund 650 Fälle weniger als noch 2021 und fast 10.000 Fälle weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Diebstähle machen mit 29,6 Prozent den größten Anteil aller Straftaten im Land aus.

Insgesamt wurden für das Jahr 2022 in der Polizeilichen Kriminalstatistik 178.450 Fälle erfasst. Damit wurden zum fünften Mal in Folge weniger als 180.000 Straftaten registriert. 2020 und 2021 waren pandemiegeprägte Jahre, die auch Auswirkungen auf die Kriminalitätsentwicklung hatten. Im Vergleich zum Jahr 2021 wurden im vergangenen Jahr 7.985 Fälle mehr erfasst.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang (Foto): „Jede Straftat ist eine Straftat zuviel. Die Tatsache, dass das fünfte Jahr in Folge weniger als 180.000 Straftaten im Land erfasst wurden, ist gleichwohl erfreulich. Unsere Polizei hat auch im Jahr 2022 bewiesen, dass sie professionell und engagiert für die Sicherheit des Landes und seiner Bürgerinnen und Bürger einsteht. Unsere Polizistinnen und Polizisten leisteten rund um die Uhr mit großem Engagement einen wichtigen Beitrag dafür, dass Sachsen-Anhalt ein attraktives und sicheres Land bleibt. Dafür gilt der Landespolizei mein aufrichtiger Dank.“

Die Aufklärungsquote lag im Jahr 2022 bei 54,6 Prozent. Insgesamt konnten 97.486 Fälle aufgeklärt werden. Es wurden insgesamt 63.758 Tatverdächtige ermittelt. Drei Viertel davon, beziehungsweise ?

47.5467, sind männlich. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen liegt bei 22,6 Prozent. Ihnen werden wie im Jahr 2019 insgesamt 11,4 Prozent aller Straftaten zugerechnet.

Unter allen Tatverdächtigen werden 824 der Gruppe der Intensivstraftäter zugerechnet. Das heißt, dass ihnen mehr als neun Einzeltaten im Berichtszeitraum angelastet werden. Sie machen einen Anteil von 1,3 Prozent an allen Tatverdächtigen aus. Gleichzeitig werden ihnen 14,8 Prozent aller aufgeklärten Straftaten zugerechnet, vor allem Ladendiebstähle, Hausfriedensbruch sowie einfache Körperverletzungen. Unter den 824 Intensivtatverdächtigen sind 640 Erwachsene, 184 gelten als Jungtatverdächtige.

Unter allen Tatverdächtigen waren 5.370 Jugendliche. Im Bereich der Jugendkriminalität wurden im vergangenen Jahr 15.885 Straftaten erfasst. Dies waren zwar rund 860 mehr als noch 2021; im Vor-Corona-Jahr 2019 waren aber 16.816 Fälle registriert worden. Bei der Jugendgewaltkriminalität wurden hingegen 1.295 Straftaten registriert und damit 248 mehr als noch 2021 und auch mehr als 2019. Der Anstieg zeigt sich bei Raub- und Körperverletzungsdelikten vergleichsweise deutlich.

„Grundsätzlich verzeichnen wir bei der Jugendkriminalität ein seit Jahren gleichbleibendes Niveau des Straftatenaufkommens“, sagte Innenministerin Dr. Tamara Zieschang. „Den Anstieg im Bereich der Jugendgewaltkriminalität sehe ich mit Sorge. Jugendliche Devianz ist zwar kein neues Phänomen, dennoch ist die Entwicklung der Fallzahlen nicht zu verharmlosen. Um Jugendlichen Hilfestellungen und Perspektiven aufzuzeigen und so ein sozial adäquates Verhalten zu erzielen, ist ein ganzheitlicher gesellschaftlicher Ansatz erforderlich. Auch die Landespolizei beteiligt sich seit Jahren an dieser wichtigen Aufgabe. So gibt es zahlreiche Präventionsangebote für Jugendliche, Täter wie Opfer sowie Eltern und Lehrkräfte.“

Ein Beispiel dafür ist die Jugendberatung bei der Polizei (JUBP). Die gemeinsame Präventionsstelle des Ministeriums für Inneres und Sport und des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung ist in den Polizeidienststellen implementiert. Sie wurde 2009 ins Leben gerufen und hat die Aufgabe, abweichendes und auffälliges Verhalten von Jugendlichen aufzuzeigen, die Ursachen zu finden, Hilfe anzubieten und zu vermitteln. Ziel ist es, weitere Straftaten zu vermeiden.


Text: Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt
Foto: Laurence Chaperon