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Magdeburg-News: Auf dem Weg zur Miss Germany • Wenn Worte und Taten endlich mehr zählen als Maße



veröffentlicht am 19. Februar 2023

Magdeburg. Die Koffer hat sie schon mal gepackt und das mit gutem Grund - sind sie doch prallvoll gefüllt mit Ideen und Konzepten, Visionen und Träumen. Die Rede ist von Kira Geiss, eine von vielen Bewerberinnen auf den Titel Miss Germany 2023. Die gerade mal 20 jährige hat so viel Power, Energie und Charisma, dass die anderen noch verbleibenden 19 Bewerberinnen in ihr eine sehr ernst zunehmende Konkurrenz sehen dürfen. Wobei Kira das selbst gar nicht so sieht - der Titel wäre für sie natürlich die Krönung auf diesem Weg, aber für sie ist vor allem wichtig, dabei zu sein und jeder einzelnen Kandidatin gönnt sie den Titel ebenso. Zusammenhalt anstatt Konkurrenzdenken, Nächstenliebe anstelle Zickenalarm, wie er auf diversen Misswahlen auf der Tagesordnung steht? Genau, denn zum einen unterliegt die Wahl zur Miss Germany seit ca. drei Jahren einem völlig anderem Konzept als das der 90-60-90 Idealvermaßung und zum anderen bringt Kira diese Eigenschaften selbst mit. Es ist ihr eigener Weg, der sie letztendlich dazu gebracht hat, sich auf den Titel Miss Germany zu bewerben, nicht, weil sie die schönste Frau von Deutschland sein möchte, sondern weil der Titel sie dazu befähigt, das umzusetzen, für was ihr Herz schlägt - andere Menschen groß zu machen, vor allem Jugendliche. Weil sie selbst erfahren hat, wie wichtig es ist, von anderen wirklich gesehen zu werden. Gerade mal 16 jährig schälte sie sich aus einer komplizierten Beziehung, aus einer toxischen Vergangenheit und wurde von zwei jungen Mädchen in ihrem Alter aufgefangen. Die beiden Mädchen nahmen sie mit zum christlichen Jugendkreis. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie einfach das wohlige Gefühl des Aufgefangen werdens, mit dem Glauben hatte sie so ihre Probleme. „Ich hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, dass andere Menschen mich wirklich gesehen haben, mit dem christlichen Glauben hatte ich damals nichts am Hut.“, erinnert sich die gebürtige Ravensburgerin. Doch aus der Skepsis wurde Vertrauen und das Vertrauen baute nach und nach eine Brücke zum Glauben, über die sie gern gegangen ist, wie sie sagt. Seitdem erwächst aus ihrem Glauben auch immer der Glaube an das Gute in allen Menschen und es ist ihr ein Bedürfnis, dieses Gefühl an andere weiter geben zu können. In ihrer Heimat Ravensburg war Ihre berufliche Ausbildung dann ein Neustart, später zog sie in ihre Wahlheimatstadt Magdeburg, welche ihr sehr ans Herz gewachsen ist. 


Die Menschen sollen sich an meine Worte erinnern, nicht an meine Maße – Kira Geiss

 
Ihr Ziel ist es, Jugendarbeit in Deutschland groß zu machen. Ein sozialer Wandel darf eintreten und Kira Geiss hat es sich auf ihre persönliche Fahne geschrieben, zu diesem Wandel aktiv mit beizutragen. Ihre Ausbildung zur Religions- und Gemeindepädagogin gibt ihr das nötige Rüstzeug, die innere Stärke wuchs zunehmend mit ihrer eigenen Entwicklung. Wenn Kira anfängt zu reden, zieht sie Menschen in ihren Bann. Junge Menschen begeistern, Energien kanalisieren und einfach etwas bewegen, anstatt nur zu reden. Dafür steht sie und genau aus diesem Grund gefällt ihr der Slogan von Miss Germany: „Schärpe trägt - wer bewegt“. 

 
Der Titel Miss Germany würde sie befähigen, ihr Projekt deutschlandweit ganz real auf den Weg zu bringen, denn die Kürung zur Miss ist mit 25.000 Euro dotiert, welche sie für dieses Projekt als Budget erhalten würde. Schon alles ein bisschen anders als wir es gewohnt waren mit einer Miss. Aber das ist wunderbar und gut so, wie Kira findet. „Es ist einfach schrecklich, patriarchalisch und unzeitgemäß, die Schönheit einer Frau nach ihren äußeren Maßen zu bewerten. Welcher Instanz steht so etwas zu? Niemandem, das findet auch Max Klemmer, der Schirmherr über Miss Germany, der bei seiner Übernahme fand, dass es endlich andere Werte brauche, die für die Wahl einer Repräsentantin eines Landes zugrunde gelegt werden sollten. Schön ist eine Frau, wenn sie Ausstrahlung hat, die von innen kommt, wenn sie zu sich selbst steht und nicht viel Make up, Hungerkuren und Markenlabels als gesellschaftliche Krücken braucht. Weg von Klischees, welche die Medien zu Hauf produzieren und allen kleinen Mädchen fast mit in die Wiege legen. Angefangen vom Nagellack auf Kinderhändchen über Barbys perfekten Kleiderschrank bis hin zum roten Teppich für Magersucht, weil spindeldünn sein eben schön sein soll. Hier sollte ein tiefgreifender Wandel einsetzen, vom Klischee zur Individualität, vom Haben zum Sein. Jugendliche dürfen 2023 von der Gesellschaft nicht allein gelassen werden, Ziel muss sein, in der realen Welt so viele schöne echte Oasen zu schaffen, dass die Fluchten in die digitalen immer seltener werden. 
 
Es ist Halbfinale, 20 Frauen von insgesamt 15.000 Bewerberinnen treten für den Titel zur Miss Germany an. Am 3. und 4. März wird es dann spannend, wenn aus den Top Ten die neue Miss gekürt wird. MD-News drückt Kira Geiss alle Daumen auf den Titel, die wir in Magdeburg finden können‚. 
 
 
Text und Foto: Steffi Pretz