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Angern von Eva Linke   RaykWeber

Magdeburg-News: Kindergrundsicherung darf nicht unter die Räder kommen – von Angern (Linke)



veröffentlicht am Sonntag, 5. März 2023

Magdeburg. Eva von Angern, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE sowie Mitglied im Netzwerk gegen Kinderarmut, hat gestern ein Schreiben an alle Fraktionsvorsitzenden im Bundestag sowie die aus Sachsen-Anhalt stammenden Bundestagsabgeordneten der demokratischen Parteien versendet und zu mehr Engagement bei der Kindergrundsicherung aufgefordert. Dazu betont Eva von Angern (Foto):

„Die im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung in Berlin versprochene Kindergrundsicherung wird von Finanzminister Lindner in Frage gestellt, doch sie ist aktuell notwendiger denn je. Kinder und Jugendliche haben aber in der Corona-Pandemie, unter Homeschooling und Kitaschließungen besonders hart gelitten. Gesunde, ausreichende Ernährung, eine warme Wohnung oder Urlaub ist für viele Kinder und Jugendliche, die in Armut aufwachsen müssen, reine Wunschvorstellung.

Gegen Kinderarmut kann kein Kind etwas unternehmen. Der Staat muss entschlossen handeln, um Armut zu verhindern. Deshalb muss die Kindergrundsicherung jetzt das Kindergeld ablösen und nicht als Verhandlungsmasse der Ampel-Koalition hinten runterfallen. DIE LINKE hat eine gestaffelte Kindergrundsicherung vorgeschlagen: Wir fordern 520 Euro für Kinder bis 5 Jahren, 603 Euro für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren und 630 Euro für Jugendliche ab 14 Jahren bis zum Schulabschluss. In Sachsen-Anhalt leidet jedes vierte Kind und jeder dritte Studierender unter Armut, weshalb dringender Handlungsbedarf besteht. Das sind 2021 knapp 82.000 Kinder und über 43.000 junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren gewesen.

Ich appelliere deshalb an die Fraktionsvorsitzenden sowie an die aus Sachsen-Anhalt stammenden Abgeordneten der demokratischen Parteien im Bundestag, umgehend tätig zu werden. Die Kindergrundsicherung ist nicht nur eine langjährige Forderung meiner Fraktion, sondern auch die des Deutschen Städtetags, des Bündnisses Kindergrundsicherung sowie der Kinder- und Jugendbeauftragten der Länder Brandenburg, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Wer sich schon in jungen Jahren zurückgesetzt und abgehängt fühlt, verabschiedet sich langsam, aber sicher aus dieser Gesellschaft. Das kann sich die Bundesrepublik nicht leisten! Ein Klima der sozialen Kälte kann Deutschland nicht gebrauchen. Wir brauchen endlich mehr Fokus auf Armutsbekämpfung und Umverteilung von oben nach unten. 


Text: DIE LINKE. Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt
Foto: Rayk Weber