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Pflege Alter Haende pixabay

Mehr Zeit für die Liebsten – So funktioniert die Pflegezeit



veröffentlicht am Samstag, 25. Februar 2023

Hamburg. Rund vier von fünf Pflegebedürftigen werden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt zu Hause betreut und dabei meist durch ihre Familienmitglieder gepflegt. Verschiedene Umstände und häufig auch der Wunsch, die eigenen Eltern oder Großeltern bestmöglich zu versorgen, führen dazu, dass Angehörige Pflegeaufgaben in die eigenen Hände nehmen. Von staatlicher Seite wird dieses Vorhaben durch den Anspruch auf Pflegezeit gefördert, dessen gesetzliche Ausgestaltung der Bundestag erst im Dezember 2022 überarbeitete: Pflegende Angehörige können bei ihrem Arbeitgeber eine nicht bezahlte Freistellung für die Dauer von bis zu sechs Monaten einfordern. Markus Küffel, Gesundheitswissenschaftler, examinierte Pflegefachkraft und Geschäftsführer der Pflege zu Hause Küffel GmbH, erklärt: „Durch die Pflegezeit erhalten Angehörige die Möglichkeit, ihre Liebsten ganz persönlich und mit familiärer Fürsorge zu betreuen. Gleichzeitig bleiben Pflegebedürftige weiterhin in ihrem vertrauten Umfeld.“


Pflege aus eigener Hand

Arbeitnehmer können sich im Rahmen der Pflegezeit vollständig oder teilweise freistellen lassen. Ein Anspruch besteht grundsätzlich für alle Pflegegrade, allerdings ausschließlich gegenüber Arbeitgebern mit mehr als 15 Beschäftigten. Außerdem müssen die Pflegebedürftigen aus dem engeren familiären Umfeld des Angehörigen kommen. Neben Eltern, Großeltern, Geschwistern und Partnern zählen dazu unter anderem auch Schwiegereltern, Stiefeltern und Lebenspartner von Geschwistern. Um die Monate ohne volles Einkommen während der Pflegezeit finanziell abzufedern, können pflegende Angehörige ein zinsloses staatliches Darlehen beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben beantragen. Neuste gesetzliche Änderungen bewirken zudem, dass nun unabhängig von der Betriebsgröße ein Kündigungsschutz für die Dauer der Pflegezeit besteht sowie die Option, diese vorzeitig wieder zu beenden. Markus Küffel erklärt: „Oftmals geraten Familienmitglieder ganz plötzlich in Pflegebedürftigkeit, beispielsweise nach einem Sturz oder infolge eines Infarktes. Angehörige müssen dann eine schnelle und unkomplizierte Lösung für die Betreuung ihrer Liebsten finden – hier bietet sich die Pflegezeit an.“


Unterstützung finden

Durch den Gesetzgeber begrenzt sich die Pflegezeit auf einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten, während gleichzeitig weniger Geld zur Verfügung steht. Unter diesen Voraussetzungen stellt es für betroffene Familien häufig keine langfristige Lösung dar, Pflegeaufgaben vollständig selbst zu übernehmen. Markus Küffel empfiehlt: „Angehörige sollten sich frühzeitig zusammensetzen und dabei auch andere Optionen durchgehen.“ Ambulante Pflegekräfte kommen beispielsweise in regelmäßigen Abständen zu Pflegebedürftigen nach Hause, um sie dort beim Ankleiden oder bei der Körperhygiene zu unterstützen. Im Rahmen der sogenannten 24-Stunden-Pflege zieht hingegen eine Betreuungskraft mit zu den Betroffenen nach Hause und sorgt damit auch außerhalb regulärer Pflegetätigkeiten für Sicherheit und Wohlbefinden. Markus Küffel sagt: „Auf diese Weise können Angehörige sichergehen, dass ihre Liebsten stets gut versorgt sind. Viele verspüren durch professionelle Unterstützung eine erhebliche Entlastung in ihrem Alltag.“

Weitere Informationen unter www.pflegezuhause.info


Text: Borgmeier Public Relations
Foto: pixabay