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Hoersaal Uni Studenten pixabay

Magdeburg-News: Sachsen-Anhalts Hochschulen-Einnahmen verdoppelten sich in den vergangenen zehn Jahren



veröffentlicht am Montag, 13. Februar 2023

Magdeburg. Die öffentlichen und kirchlichen Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt meldeten 2021 erstmalig Einnahmen/Erträge von über einer eine Milliarde Euro. 2012 nahmen die Hochschulen 665,9 Millionen Euro ein, zehn Jahre später 1.009 Millionen Euro. Das entsprach einer Erhöhung um 51,5 Prozent, bzw. 343,1 Millionen Euro. Die Ausgaben/Aufwendungen stiegen im gleichen Zeitraum von 1.189 Millionen Euro auf 1.802 Millionen Euro. Die Hochschulen gaben 2021 damit 51,6 Prozent bzw. 613 Millionen Euro mehr für Lehre, Forschung und Krankenbehandlung aus als 2012. Wie das Statistische Landesamt nach dem Ergebnis der Hochschulfinanzstatistik mitteilt, deckten die eigenen Einnahmen der Hochschulen 2012 und 2021 die Ausgaben zu 56,0 Prozent.

Wirtschaftliche Tätigkeit und Vermögen sind der größte Einnahmeposten der Hochschulen. 80,2 Prozent der Einnahmen der Hochschulen im Land Sachsen-Anhalt waren 2021 entsprechende Umsatzerlöse und Erträge aus Vermögen, 16,1 Prozent Drittmittel, 0,7 Prozent Beiträge von Studierenden und 3,0 Prozent Sonstiges aus Zuweisungen und Zuschüssen.

Die Einwerbung von Drittmitteln führte 2021 zu 162,9 Millionen Euro Einnahmen in den Hochschulen in Sachsen-Anhalt. Das war der höchste bisher gemeldete Betrag an Drittmitteln. Diese werden grundsätzlich für Forschung und Entwicklung eingesetzt. 46,2 Millionen Euro wurden vom Bund ausgezahlt, 44,6 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 21,6 Millionen Euro von der Europäischen Union, 8,2 Millionen Euro von den Ländern (ohne Hochschulträger) sowie 42,4 Millionen Euro von weiteren Mittelgebern.

Personal war 2021 mit 1.054,3 Millionen Euro der größte Ausgabeposten der Hochschulen (58,5 Prozent). Dazu gehörten die Vergütung der Beamtinnen und Beamten mit 101,7 Millionen Euro, Beihilfen und Unterstützungen in Höhe von 9,2 Millionen Euro und 943,3 Millionen Euro andere Personalaufwendungen, wie z. B. die Gehälter der Angestellten und die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter.

Die laufenden Verwaltungsausgaben der Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt beliefen sich 2021 auf 592,3 Millionen Euro. Diese 32,9 Prozent der Ausgaben setzten sich wie folgt zusammen: 46,0 Millionen Euro für die Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden, 12,1 Millionen Euro für Mieten und Pachten, 36,0 Millionen Euro Energiekosten, 392,8 Millionen Euro für anderen laufenden Sachaufwand und 105,4 Millionen Euro für übrige Aufwendungen, wie z. B. Zahlungen an Studierende oder Zinsen.

155,4 Millionen Euro, bzw. 8,6 Prozent der Ausgaben der Hochschulen in Sachsen-Anhalt standen 2021 im Zusammenhang mit dem Vermögen. Davon wurden 47,7 Prozent für den Erwerb von Grundstücken verwendet, 19,8 Prozent für die Gebäude- und Grundstücksunterhaltung, 30,4 Prozent für sonstige Investitionsausgaben mit einem Anschaffungswert über 1.000 Euro und 2,2 Prozent für andere investive Zwecke.

In Sachsen-Anhalt gab es im Berichtsjahr folgende Hochschularten: zwei Universitäten, zwei Hochschulkliniken, zwei kirchliche Hochschulen, eine öffentliche Kunsthochschule, vier Fachhochschulen und eine Verwaltungsfachhochschule.

In die Hochschulfinanzstatistik nicht einbezogen werden Ausgaben/Aufwendungen der Länder für pensionierte Hochschullehrerinnen und -lehrer und Ausgaben/Aufwendungen der Studierendenförderung (z. B. Zahlungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, Zahlungen an Studentenwerke). Unberücksichtigt bleiben bei den Einnahmen/Erträgen der Hochschulen ferner die Zahlungen des Bundes für die Finanzierung der Grundausstattung der Hochschulen (z. B. die Zuweisungen des Bundes nach dem Hochschulbauförderungsgesetz, nach dem Hochschulerneuerungsprogramm), da es sich hierbei um Einnahmen bzw. Erträge der Länder handelt, die sich nicht immer einzelnen Hochschulen zuordnen lassen. Erfasst werden aber die Drittmittelzahlungen des Bundes. Auch die Zahlungen des Hochschulträgers sind nicht in der Statistik enthalten.


Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay