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Lesung

Magdeburg-News: Mit DDR-Literatur aus dem Historischen Bestand • Stadtbibliothek zeigt „Leseland DDR“

veröffentlicht 18. Januar 2023

Magdeburg. In einer besonderen Form zeigt die Stadtbibliothek im Januar und März die Ausstellung „Leseland DDR“, die von der „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur“ herausgegeben wird und gerade vielerorts zu sehen ist. 

Am Mittwoch, 18. Januar, wird die Schau um 17 Uhr feierlich mit einem Vortrag des Politikwissenschaftlers und leitenden Mitarbeiters der Bundesstiftung Ulrich Mählert in der Zentralbibliothek eröffnet.
„Leseland DDR“ umfasst 20 Tafeln und lädt mit Texten, Bildern und Videos zu einer anschaulichen Zeitreise ein. Die Stadtbibliothek präsentiert zum einen alle Ausstellungstafeln in der Galerie des Lesecafés Eselsohr, zum andern sind auf den fünf Etagen des weitläufigen ehemaligen Kaufhauses ausgewählte Tafeln nochmals in Form von Roll-ups zu finden. Die Roll-ups werden durch Medienpräsentationen ergänzt, die die dargestellten Themen vertiefen. Bei den Medien handelt es sich um Bücher, Zeitschriften und Filme aus dem Historischen Bestand der Stadtbibliothek, der DDR-Literatur beinhaltet, sowie um aktuelle Veröffentlichungen. Besucher treffen so auf zahlreiche längst vergessene Titel und viele „alte Bekannte“ aus DDR-Zeiten.
Für die Ausstellungsmacher hat das Schlagwort vom „Leseland DDR“ seinerzeit jenseits der offenkundigen politischen Vereinnahmung auch Realität angenommen. „Ein Land, dessen Obrigkeit an die Macht des geschriebenen Wortes glaubte und es zugleich fürchtete. Wo das Lesen und Schreiben mit großem Aufwand gefördert wurde, während politisch unerwünschte Literatur in Bibliotheken nur mit einem Giftschein zugänglich war“, wird rückblickend die Ambivalenz beschrieben. Die Ausstellung versteht sich als Beitrag zur Kulturgeschichte der SED- Diktatur und Anregung für Jung und Alt, nach dem Besuch die alten Bücher aufzuschlagen, um die Geschichte der DDR im Spiegel ihrer Literatur (neu) zu erkunden.

Der Eintritt ist frei.

Text: Maik Hattenhorst
Foto: pixabay