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Streik Demo Protest pixabay

Magdeburg-News: GEW Sachsen-Anhalt ruft alle Lehrkräfte zu Kundgebungen auf



veröffentlicht am Dienstag, 31. Januar 2023

Magdeburg. Die GEW Sachsen-Anhalt ruft unter dem Motto „Hoch mit der Bildung, runter mit der Arbeitszeit!“ Lehrkräfte aus Sachsen-Anhalt zu zwei Kundgebungen auf, um gegen die von der Landesregierung angeordnete Arbeitszeiterhöhung zu protestieren.

Im Ergebnis des sogenannten „Bildungsgipfels“ hat die Landesregierung festgelegt, dass die Arbeitszeit der Lehrkräfte nach den Winterferien um eine Stunde zu erhöhen ist.

Offensichtlich sollen jetzt die Lehrkräfte die unsägliche Personalpolitik der Landesregierung der vergangenen Jahre wegtragen. Diese zusätzliche Stunde ist aus Sicht der GEW Sachsen-Anhalt eine falsche Maßnahme für die ohnehin schon überlasteten Kollegien, die wir nicht akzeptieren!

„Wir hätten uns gewünscht, dass Ministerpräsident Haseloff in gleichem Atemzug auch über eine Entlastung der Schulen gesprochen hätte und die A 13/E 13 für die Grundschullehrkräfte nicht auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben hätte“, sagt Eva Gerth, Vorsitzende der GEW Sachsen-Anhalt. 

Die GEW setzt sich zur Wehr und ruft alle Lehrkräfte zu Kundgebungen auf:

    am 13. Februar 2023, 16 Uhr, auf dem Domplatz in Magdeburg,
    am 14. Februar 2023, 16 Uhr, auf dem Marktplatz in Halle.

Wir kämpfen vor allem gegen jede Erhöhung unserer Arbeitszeit, für Entlastungen des pädagogischen Personals in den Schulen und für die Anerkennung unserer guten Arbeit!


Die GEW Sachsen-Anhalt und andere Verbände hatten im Vorfeld und während des Bildungsgipfels Vorschläge unterbreitet, die weitestgehend ignoriert wurden. Dazu gehören u. a.
  • Entlastung der Schulen durch weiteres pädagogisches und unterstützendes Personal wie Förderlehrkräfte, ein Landesprogramm Schulsozialarbeit, Schulpsychologen, Schulverwaltungsassistenten und Administratoren für die digitale Infrastruktur, aber auch flächendeckende Organisation des berufspraktischen Unterrichtes in bestimmten Klassen und Öffnung der Schulen für anerkannte Träger der Erwachsenenbildung,   
  • bessere Bedingungen und Perspektiven für Seiteneinsteigende,
  • mehr Ausbildungskapazitäten an den Universitäten sowie
  • die schnelle Einführung der A 13/E 13 für alle Grundschullehrkräfte und Beförderungsstellen in anderen Schulformen.

Vorschläge wie die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung, Einschränkungen bei Teilzeitmöglichkeiten und höhere Klassenfrequenzen lehnt die GEW Sachsen-Anhalt ab, auch wenn sie nach den Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftliche Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz (KMK) im Raum stehen. Diese Empfehlungen der SWK werden die ohnehin überlasteten Lehrkräfte nur zusätzlich beanspruchen.

„Diese Maßnahmen, auf die offensichtlich auch die sachsen-anhaltische Landesregierung zurückgreift, sind nicht zukunftsfähig. Es geht nicht nur um einen kurzen „Notzeitraum“, der überbrückt werden muss. Wir müssen langfristige Lösungen finden. Dazu brauchen wir vor allem eine wahrhaftige Diskussion mit allen Beteiligten, kein Diktat“, sagt Eva Gerth abschließend.


Text: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Sachsen-Anhalt
Symbolfoto: pixabay