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Hotel Rezeption pixabay

Magdeburg-News: Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern im Land bei sechs Prozent



veröffentlicht am Dienstag, 31. Januar 2023

Magdeburg. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst der Frauen in Sachsen-Anhalt lag 2022 unbereinigt um 6 Prozent unter dem der Männer, wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mitteilt. Gegenüber dem Vorjahr sank der Gender Pay Gap um einen Prozentpunkt.

Im Bundesdurchschnitt lag der Verdienstabstand bei durchschnittlich 18 Prozent. In den alten Bundesländern einschließlich Berlin betrug die Lücke 19 Prozent, in den 5 neuen Bundesländern waren es 7 Prozent.

Der seit Beginn der Berechnung 2010 in Sachsen-Anhalt bis 2020 auf 8 Prozent gestiegene Gender Pay Gap lag 2022 auf dem zuletzt 2017 gemessenen Niveau. Auf Bundesebene hat sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in den vergangenen drei Jahren auf 18 Prozent stabilisiert.

Basis für die Berechnung des Gender Pay Gap sind die Bruttostundenverdienste. 2022 erhielten Frauen in Sachsen-Anhalt durchschnittlich 18,19 Euro/Stunden, Männer 19,34 Euro/Stunden, was nahe dem Durchschnitt der 5 neuen Flächenländer lag, der für Frauen bei 18,24 Euro/Stunden und für Männer bei 19,59 Euro/Stunden betrug. Für die alten Bundesländer einschließlich Berlin wurde 2022 ein Durchschnittsverdienst von 20,30 Euro/Stunden für Frauen und 25,02 Euro/Stunden für Männer ermittelt und für Gesamtdeutschland ergab sich ein Schnitt von 20,05 Euro/Stunden für Frauen, 24,36 Euro/Stunden für Männer. In Sachsen-Anhalt konnten hohe Verdienstunterschiede zwischen Frauen und Männern beobachtet werden, so u. a. nach dem beruflichen Ausbildungsabschluss Promotion/Habilitation, hier lag die Lücke bei 23 Prozent, bei den SV- Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss waren es 6 Prozent. Nach Branchen verdienten Frauen z. B. im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen 21 Prozent weniger, im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung 16 Prozent, im Gastgewerbe waren es 2 Prozent unter dem Durchschnitt der Männer. Im Bereich Verkehr und Lagerei verdienten Frauen im Schnitt 2 Prozent mehr als die Männer.

Einfluss auf die Verdiensthöhe und den Unterschied hatte auch die Tarifbindung. In Betrieben mit Tarifbindung lag der Verdienstunterschied bei 5 Prozent, ohne Tarifbindung waren es 11 Prozent.

Die Vergleichbarkeit der Angaben für 2022 ist eingeschränkt zu den Vorjahren. Bis 2021 erfolgte die Berechnung aufgrund von Daten der im Abstand von 4 Jahren erhobenen Verdienststrukturerhebung, zuletzt 2018, jährlich fortgeschrieben mit den Angaben aus der Vierteljährlichen Verdiensterhebung. Beide Erhebungen wurden ab 2022 durch die monatliche Verdiensterhebung abgelöst. Die ab 2022 erhobenen Daten unterscheiden sich strukturell und quantitativ von den bisher erhobenen. Mit den erforderlichen Anpassungen der Berechnungsverfahren verbindet sich ein Bruch in der Zeitreihe, der die direkte Vergleichbarkeit einschränkt.

Der Gender Pay Gap ist die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes (ohne Sonderzahlungen) beschäftigter Männer und Frauen im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer. In die Berechnung einbezogen wurden abhängige Beschäftigungsverhältnisse in der Wirtschaft für Betriebe ab einer Größe von 10 und mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, ausgenommen die Bereiche "Land- und Forstwirtschaft, Fischerei", "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung", "Private Haushalte mit Hauspersonal" und "Exterritoriale Organisationen und Körperschaften" gemäß der Abgrenzung des Gender Pay Gap durch Eurostat.


Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay