Der Wohnungsbau hat in Magdeburg Hochkonjunktur. Die
Landeshauptstadt sorgt mit attraktiven Wohnlagen für einen starken Zuzug von
Neubürgern. Dieser Bautrend hat Nachteile für Eigenheimbesitzer.
Bauboom in Magdeburg – eine Investition in
Infrastruktur, Kultur und Bildung
Die Zeichen stehen in Magdeburg auf Wachstum und
Entwicklung. Momentan erlebt die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt den
größten Bauboom der letzten Jahrzehnte. Dieser hat auch Konsequenzen für jeden
Eigenheimbesitzer, der in Magdeburg ein Einfamilienhaus bauen will.
Der aktuelle Bauboom begann im Jahre 2019, als die Politik die Rekordsumme von
insgesamt 134 Millionen Euro für Investitionen in Infrastruktur, Kultur und
Bildung im Landeshaushalt bereitstellte. Mit dem größten Teil dieser
staatlichen Fördermittel sollen verschiedene zukunftsweisende Bauprojekte in
Magdeburg angeschoben werden.
Zu diesen Leuchtturmprojekten gehören u.a. die Sanierung
der MDCC-Arena, der Neubau der Strombrücke über die Alte Elbe und Zollelbe, der
Sanierung des Editha-Gymnasiums, der Neubau der Hermann-Gieseler-Halle, die
Sanierung der Stadthalle, die Restaurierung des Barleber Sees, die Sanierung
der Hyparschale und der Bau des City-Tunnels.
Der Wohnungsbau in Magdeburg – eines der größten
Bauprojekte
Ein weiteres aktuelles Bauprojekt in Magdeburg ist die
Erschließung des neuen Quartiers an der Elbe auf dem 10.049 Quadratmeter großen
Gelände zwischen der Bleckenburgstraße, der Fährstraße, der Straße An der Elbe
und der Elbstraße im Ortsteil Buckau. Der jetzige Eigentümer des Bauvorhabens
ist die Investmentgesellschaft BMO
Real Estate Partners Deutschland. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 2019
und werden voraussichtlich im Jahre 2023 abgeschlossen.
Auf dem Gelände werden sieben drei- bis fünfstöckige
Gebäude mit insgesamt 99 Mietwohnungen gebaut. Diese sollen zwei bis fünf
Zimmer und eine Gesamtmietfläche von 8.817 Quadratmetern umfassen. Alleine
schon die Größe und die Laufzeit dieses Bauprojektes verdeutlichen die hohe
Priorität, die die Politik dem Thema Wohnungsbau in der Landeshauptstadt
beimisst.
Der Gründe für diesen Wohnungsbauboom sind die ständig
steigende Popularität von Magdeburg als urbane und exklusive Wohnlage, die
immer höhere Attraktivität von Buckau für Immobilieninvestoren und der
wachsende Zuzug von Neubürgern nach Magdeburg. Dieser Trend spiegelt sich auch
in der Einwohnerentwicklung wider. Im Jahre 2001 hatte Buckau noch 4200
Einwohner, im Jahre 2018 waren es schon 6400 Einwohner.
Preisanstieg für Eigenheime in Magdeburg
Dieser neue Bautrend in Magdeburg hat auch Schattenseiten
für Eigenheimbesitzer. Die immer höhere Nachfrage nach Bauland hat hier zu
einem starken Anstieg der Grundstückspreise und zu einer Verknappung von
Bauland geführt. Dadurch sind die Bauflächen in der Landeshauptstadt für Häuslebauer
nahezu unerschwinglich geworden.
Dieses Problem veranschaulicht z.B. die Studie Markt für Wohnimmobilien
2022 der Landesbausparkassen. In dieser Studie wird die
Kaufpreisentwicklung von gebrauchten Eigenheimen in insgesamt 37 Städten in
Sachsen-Anhalt untersucht.
Die Daten stammen aus dem neuesten Immobilienpreisspiegel
der Landesbausparkassen. Dieser wird jedes Jahr von den Landesbausparkassen
ermittelt und gibt die jeweils aktuellen Kaufpreise für neue und gebrauchte
Wohnimmobilien in über 1000 Städten in Deutschland wider
Die Studie bestätigt den Aufwärtstrend bei den Kaufpreisen
in den meisten größeren deutschen Städten. Demzufolge sind ist der Kaufpreis
für gebrauchte Eigenheime in Sachsen-Anhalt in Magdeburg am höchsten. Der
Kaufpreis für ein freistehendes Ein- oder Zweifamilienhaus ist hier in den
letzten fünf Jahren um 170.000 Euro auf derzeit 350.000 Euro gestiegen.
Schon im letzten Jahr prognostizierten die
Landesbausparkassen in Sachsen-Anhalt einen Preisanstieg von 4 Prozent für neue
Reihenhäuser, von 7 Prozent für Bauland und von 5 Prozent für gebrauchte
Einfamilienhäuser. Die Nachfrage nach Eigenheimen sei aufgrund der günstigen
Baufinanzierungszinsen momentan sehr hoch. Diese Entwicklung führe auch zu
einer steigenden Nachfrage nach Eigenheimen und zu einem Preisanstieg für
Bauland in den Außenbezirken von größeren deutschen Städten.
Text / Foto: Fischer / pixabay