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Spatz NABU   MichaelMikulas

Magdeburg-News: Bei 13. ,,Stunde der Wintervögel" gab es insgesamt weniger zu zählen



veröffentlicht am Donnerstag, 13. Januar 2023


Magdeburg. Kein Schnee und Frost, dafür graues Wetter und Regenwolken: Die 13. "Stunde der Wintervögel" hätte auch "Stunde der Regenvögel" heißen können, so wenig winterlich und dafür umso nasser war das Wetter bei der traditionellen Mitmachaktion von NABU und seinem bayerischen Partner, dem LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz). "Das wenig zu Vogelbeobachtungen einladende nasskühle Wetter hat sich auch auf die Teilnehmendenzahlen ausgewirkt", zieht NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller eine Zwischenbilanz der Zählung. Bisher haben in Sachsen-Anhalt mehr als 1.400 Menschen etwa 43.000 Vögel gemeldet. Deutschlandweit haben mehr als 77.000 Vogelfans über 1,9 Millionen Vögel gezählt. "Da hoffen wir noch auf viele Nachmeldungen, die bis kommenden Montag gemacht werden können. Unsere Ornithologen werten im Anschluss die Ergebnisse detailliert aus."


Auch die Sichtungen fielen bisher etwas magerer aus als in den Jahren davor. So wurden mit im Durchschnitt 39,4 Vögel pro Garten weniger gemeldet als 2022. Damals waren es 39,4 Vögel. Deutschlandweit sank der Schnitt von 35,5 Vögeln im Jahr 2022 auf 33,9 Vögel in diesem Jahr. An den typischen Wintervögeln, die auch gerne Futterstellen im Garten besuchen, hat sich jedoch nur wenig verschoben. Wie auch im letzten Jahr liegt in Sachsen-Anhalt der Haussperling auf Platz eins, danach folgen Kohlmeise und Blaumeise. "Wie wir bereits vermutet hatten, haben sich typische Wintergäste aus Nord- und Osteuropa, wie der Bergfink, weniger häufig am Futterhaus gezeigt als letztes Jahr. Vermutlich sind sie aufgrund des milden Winters in ihren Brutgebieten geblieben", so Miller. "Typische Waldvogelarten wie Buchfink, Eichelhäher, Buntspecht, Kernbeißer wurden ebenfalls weniger häufig gezählt. Der Grund könnte, wie prognostiziert, das Mastjahr sein. Es gibt besonders viele Baumfrüchte im Wald und die Vögel haben dort so viel Nahrung, dass sie weniger in unsere Siedlungen kommen."


Sehr viel häufiger als 2022 wurde die Türkentaube gemeldet: Hierzulande ein Plus von 25 Prozent. Sie zeigt insgesamt eine ansteigende Tendenz in letzten Jahren. "Als Profiteur steigender Temperaturen brütet die Art wahrscheinlich immer erfolgreicher in den warmen Sommern", vermutet Miller. Auch der Zaunkönig wurde in diesem Jahr deutlich häufiger gezählt. Insgesamt hat der kleine Vogel ein Plus von 38 Prozent gemacht, in Sachsen-Anhalt sind es 22.


Die "Stunde der Wintervögel" fand bereits zum 13. Mal statt. Beobachtungen können noch bis 16. Januar gemeldet werden: per App unter www.NABU.de/vogelwelt oder unter www.NABU.de/onlinemeldung.


Die nächste Vogelzählung findet vom 12. bis 14. Mai mit der "Stunde der Gartenvögel" statt.



Text: NABU Landesverband Sachsen-Anhalt

Foto: Archiv Michael Mikulas