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ADAC rechnet für 2022 mit deutlichem Anstieg der Verkehrstoten



veröffentlicht am Freitag, 30. Dezember 2022

München (dts Nachrichtenagentur/MDN). Die Zahl der bei einem Verkehrsunfall getöteten Menschen wird in diesem Jahr voraussichtlich um 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen. Eine entsprechende Prognose veröffentlichte der ADAC am Donnerstag. Der Verein rechnet damit, dass 2022 etwa 2.770 Verkehrstote zu beklagen sein werden, im Vorjahr lag die Zahl mit 2.562 auf einem historischen Tiefststand.

Der Anstieg sei insbesondere auf das im Vergleich zum Vorjahr höhere Verkehrsaufkommen zurückzuführen, nachdem 2021 und auch 2020 die Fahrleistung aufgrund von Corona bedingten Einschränkungen deutlich reduziert war, so der ADAC. Die Jahresfahrleistung aller Kraftfahrzeuge werde 2022 immer noch etwa 4,5 Prozent niedriger liegen als im Jahr 2019. Erst für das Jahr 2024 rechnet der ADAC wieder mit dem Niveau wie vor der Pandemie. Im Vergleich zu 2019 (3.046 Verkehrstote) liegt die diesjährige Zahl der Verkehrstoten rund neun Prozent niedriger.

Dieser Rückgang betreffe alle Verkehrsteilnahmearten - abgesehen vom Radverkehr. Hier sei sogar von einem leichten Anstieg der Verkehrstoten gegenüber 2019 auszugehen, so der ADAC. Eine deutliche Zunahme erwartet der Verein für das Jahr 2022 bei den im Straßenverkehr verunglückten Personen. So sei davon auszugehen, dass 358.000 Menschen bei einem Unfall im Straßenverkehr zu Schaden kommen - ein Plus von fast zehn Prozent.

Auf die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle hatte das gestiegene Verkehrsaufkommen offenbar einen weitaus geringeren Einfluss, denn hier ist nur mit einem Anstieg von 3,7 Prozent auf 2,4 Millionen gegenüber 2021 zu rechnen. Unfälle mit Personenschaden nehmen allerdings spürbar zu: Hier registriert der ADAC ein Plus von 10,4 Prozent auf 286.000. Im "Pakt für Verkehrssicherheit" hatte der Bund mit Ländern und Kommunen das Ziel von 40 Prozent weniger Getöteten im Straßenverkehr zwischen 2021 und 2030 ausgegeben. Der Rückschritt in diesem Jahr mache aber mehr als deutlich, dass größere Anstrengungen als bisher unternommen werden müssen, um dieses Ziel zu erreichen, so der ADAC. Angesichts des immer größeren Anteils älterer Verkehrsteilnehmer an der Gesamtbevölkerung müsse auch deren Schutz im Straßenverkehr stärker in den Fokus rücken.

Zwei Drittel der getöteten Fußgänger sind demnach 55 Jahre oder älter, bei den Radfahrern sind es sogar mehr als drei Viertel der Getöteten.


Text & Foto: dts