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Gesundheit-News: Müde und abgeschlagen - Eisenmangel? Meist reicht eine ausgewogene Ernährung


veröffentlicht am 23. Dezember 2022

Foto: Eine junge Frau mit dunklen Haaren und blasser Haut sitzt vor einem Laptop, hält sich den Kopf und gähnt
(ams). Abgeschlagenheit, verminderte Konzentrationsfähigkeit und Blässe können Hinweise auf einen Eisenmangel sein. 

Weltweit ist es die Mangelerkrankung, die am weitesten verbreitet ist. In Deutschland sind nach Schätzungen des Berufsverbandes Deutscher Internistinnen und Internisten etwa acht Prozent der Bevölkerung davon betroffen - vor allem Frauen im gebärfähigen Alter: Sie haben durch Menstruation, Schwangerschaft und Stillperiode einen erhöhten Eisenbedarf.

Schwangeren empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine tägliche Eisenaufnahme von mindesten 30 Milligramm und Stillenden 20 Milligramm. Da dies nicht immer allein über die Nahrung funktioniert, ist es vor allem für Schwangere oft sinnvoll, zusätzlich ein Eisenpräparat einzunehmen. Vor den Wechseljahren sollten Frauen daher 15 Milligramm Eisen am Tag zu sich nehmen, danach reichen 10 Milligramm. Männer leiden seltener unter Eisenmangel. Ihr empfohlener Tagesbedarf liegt bei 10 Milligramm.

Zentrale Funktion im Körper

"Eisen hat eine zentrale Funktion in unserem Körper: Es ist neben vielen anderen Aufgaben wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen. Deren Aufgabe ist es, den lebensnotwendigen Sauerstoff durch die Blutgefäße in die Organe und das Gewebe des Körpers zu transportieren.  Ein Eisenmangel macht sich dann unter anderem durch Müdigkeit, Leistungsschwäche und Konzentrationsschwierigkeiten bemerkbar", erklärt Anja Debrodt, Ärztin im AOK-Bundesverband. Zwar kann der Körper bei mangelnder Zufuhr von Eisen zunächst auf eigene Reserven zurückgreifen. Sind die Eisenspeicher aber erschöpft, kann es zu einer Blutarmut (Anämie) - also einem Mangel an rotem Blutfarbstoff - kommen.

Ursachen

Ursachen für Eisenmangel gibt es viele: Neben einem erhöhten Bedarf während der Schwangerschaft oder einer zu geringen Aufnahme bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen können auch Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt dafür verantwortlich sein.  Ebenso kann ein Mangel durch eine einseitige, eisenarme Ernährung hervorgerufen werden. Bei jüngeren Frauen ist vor allem die Regelblutung Auslöser. Eine ärztliche Abklärung, ob es sich um Blutarmut handelt und worin die Ursache liegt, sollte auf jeden Fall erfolgen.

Vitamin C unterstützt

Normalerweise kann der tägliche Eisenbedarf über die Nahrung aufgenommen werden. Dabei nimmt der Körper Eisen aus tierischen Lebensmitteln deutlich besser als aus pflanzlichen Produkten auf. Besonders gute Eisenlieferanten sind daher Fleisch - vor allem Schweineleber - und Wurst. Vegetarierinnen und Vegetarier sollten in ihren Speiseplan gute Eisenlieferanten einbauen. Das sind unter anderem Nüsse und Kerne, beispielsweise Pistazien, Cashewkerne und Kürbiskerne, oder auch Schwarzwurzeln und Pfifferlinge, Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, weiße Bohnen und Linsen.

Dabei kommt es auch darauf an, was sonst noch gegessen und getrunken wird: "Schwarzer Tee, Kaffee, Rotwein oder Milchprodukte wirken zum Beispiel eher hemmend auf die Eisenaufnahme im Körper - sie sollten also nicht zeitgleich mit eisenhaltigen Lebensmitteln konsumiert werden. Gut ist dagegen Vitamin C. Es unterstützt die Aufnahme von Eisen. Kombinieren Sie daher eisenhaltige Lebensmittel am besten mit Vitamin-C-haltigem Obst oder trinken Sie dazu ein Glas Orangensaft", rät Medizinerin Debrodt.

Schwangere haben einen erhöhten Eisenbedarf

Für Schwangere gelten andere Regeln: Sie haben einen besonders hohen Eisenbedarf, weil ihr Körper auch ausreichend Eisen für die Blutbildung beim Ungeborenen bereitstellen muss. Um einem Eisenmangel in der Schwangerschaft vorzubeugen, werden daher häufig Eisenpräparate verschrieben. Es kann dabei zu Bauchschmerzen und Verstopfung kommen. Daher ist es wichtig, die Einnahmevorschriften zu beachten, da die Aufnahme ansonsten behindert werden kann. So sollten die Präparate nicht zusammen mit bestimmten Antibiotika oder den sogenannten Magenschutzmitteln eingenommen werden. "Nehmen Sie Eisenpräparate nicht ohne einen medizinischen Grund ein, da der Körper überschüssiges Eisen zum Beispiel in Herz oder Leber ablagert und diese geschädigt werden können", so Debrodt. "Auch vor Kindern sollten die Präparate gut gesichert aufbewahrt werden, da es bei ihnen durch Verschlucken zu lebensgefährlichen Vergiftungen kommen kann."

Text / Foto: AOK Bundesverband / Istock.com/fizkes