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Magdeburg-News: Im April 2022 lag Anteil der Beschäftigten, die unter Niedriglohn verdienen bei 23 Prozent


veröffentlicht am Mittwoch, 30. November 2022

Magdeburg. Im April 2022 lag der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Bruttostundenverdiensten unterhalb der Niedriglohnschwelle von 12,50 Euro in Sachsen-Anhalt bei 23 Prozent, wie das Statistische Landesamt jetzt mitteilt.

Bezogen auf 856.000 abhängige Beschäftigungsverhältnisse (Jobs) in Sachsen- Anhalt im April 2022, waren 198.000 dem Niedriglohnbereich mit einem Bruttoverdienst von weniger als 12,50 Euro pro Stunde zuzuordnen. Der Anteil von Jobs im Niedriglohnbereich war im April 2022 trotz höherer Schwelle geringer als im April 2018. Die Auswertung vor vier Jahren zeigte, dass 31 Prozent der 855.000 Jobs im Bereich Niedriglohn lagen. Die Schwelle lag damals bei einem Bruttoverdienst in Höhe von 11,05 Euro pro bezahlter Stunde.

Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Anteil von Jobs unter der Niedriglohnschwelle von 23 Prozent der 142.000 Jobs im April 2018 auf 16 Prozent von 141.000 Jobs im April 2022.

Im Bereich Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen waren vor vier Jahren 48 Prozent der 99.000 Jobs niedrig entlohnt, im April 2022 waren es 38 Prozent von 102.000 Jobs. Im Abschnitt Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sank der Anteil der Jobs im Niedriglohnbereich zwischen April 2018 und April 2022 von 62 Prozent auf 45 Prozent. In diesem Bereich sank die Zahl der Niedriglohnjobs im Verlauf der 4 Jahre von 68.000 auf 63.000.

Einfluss auf die Entwicklung der Anzahl der im Niedriglohnbereich vergüteten Jobs hatte das zwischen April 2018 und April 2022 um 11,1 Prozent von 8,84 Euro auf 9,82 Euro pro Stunde angestiegene Niveau des gesetzlichen Mindestlohns pro Stunde.

Die Lohnspreizung, welche das Verhältnis des Bruttostundenverdienstes der 10 Euro der am höchsten vergüteten Jobs (9. Dezil) zu den 10 Euro der niedrig vergüteten Jobs (1. Dezil) [Anm. d. Red.: Dezil: Kennzahl einer Stichprobe] darstellt, hat sich in Sachsen-Anhalt im Verlauf der letzten vier Jahre gering verändert. Die Lohnspreizung betrug im April 2018 das 1,6-fache, im April 2022 lag der Wert bei 1,7 und deutlich unter der zuletzt im April 2018 gemessenen bundesweiten Lohnschere von 3,3.

Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst in Sachsen-Anhalt im 1. Dezil erhöhte sich im Verlauf von April 2018 von 8,88 Euro um 10,2 Prozent auf 9,79 Euro. Im 9. Dezil lag der Anstieg bei 16,9 Prozent von 14,11 Euro auf 16,50 Euro. Der Medianverdienst, 50 Prozent der Jobs sind niedriger vergütet, lag 2018 bei 10,70 Euro und stieg bis April 2022 um 19,2 Prozent auf 12,76 Euro an.
 
Text: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
Foto: pixabay