veröffentlicht am Mittwoch, 16. November 2022
Die Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Birgit Neumann-Becker lädt am 21. November von 17 bis 18 zu einer Online-Veranstaltung zum Thema: Chronische Haft- und Folterfolgen von DDR-Häftlingen.
Birgit Neumann-Becker: „Ich unterstütze die Initiative der SED-Opferbeauftragten des Deutschen Bun- destages, die Anerkennung gesundheitlicher Folgeschäden zu erleichtern. Mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall leiden viele politische Häftlinge der SED-Diktatur an den chronischen Folgen von Haft und Folter. Zwar lassen sich diese Langzeitfolgen von Haft und Folter im Rahmen des strafrechtlichen Rehabilitierungsverfahrens geltend machen, doch ist der Nachweis, dass eine aktuelle Erkrankung auf die Haft zurückzuführen ist, häufig sehr schwierig. Zudem bleiben oft wichtige Informationen über die perfiden Methoden der SED-Diktatur unberücksichtigt. Die fehlende Anerkennung gesundheitlicher Folgeschäden führt zu einer Verstärkung des Leids. Ich freue mich, dass mit Dr. med. Ferdinand Haenel ein ausgewiesener Fachmann die schwierige Problematik der Begutachtung psychisch-reaktiver Traumafolgen beleuchten wird.“
„Langzeitfolgen von politischer Haft in der DDR. Besonderheiten bei der psychiatrischen Begutachtung von Betroffenen mit chronischen Haft- und Folterfolgen“ lautet das Thema der Online-Diskussionsveranstaltung am Dienstag, den 21. November 2022 von 17 bis 18 Uhr, die von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Birgit Neumann-Becker veranstaltet und moderiert wird. Referent ist Dr. med. Ferdinand Haenel, der in Berlin als Psychiater und Psychotherapeut arbeitet und auch wissenschaftlich zur Begutachtung psychisch-reaktiver Traumafolgen publiziert hat. Die Anerkennung der Veranstaltung als Fortbildung ist bei der Ärztekammer Sachsen-Anhalt beantragt.
Die Veranstaltung „Langzeitfolgen von politischer Haft in der DDR. Besonderheiten bei der psychiatrischen Begutachtung von Betroffenen mit chronischen Haft- und Folterfolgen“ findet statt im Rahmen der diesjährigen Online- Veranstaltungsreihe der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur „SED-Unrecht: Aufarbeitung und Rehabilitierung in Sachsen-Anhalt kompakt in 60 Minuten“. Dabei werden aktuelle Fragen der historischen Aufarbeitung, aber auch Probleme der Rehabilitierung von SED-Opfern und der Anerkennung von Folgeschäden des Unrechts diskutiert.
Interessierte können sich zu der Veranstaltung anmelden, entweder per E-Mail unter veranstaltung@lza.lt.sachsen-anhalt.de oder telefonisch unter 0391 560 15 19. Der Zugangangslink oder die Rufnummer für eine telefonische Teilnahme werden kurz vor der Veranstaltung zugesandt.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte per E-Mail an pressestelle@ lza.lt.sachsen-anhalt.de oder telefonisch unter 0391 560 15 17.
Text: Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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