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TV-Tipp-News: Vergewaltigt im Krankenhaus - Wie ein Arzt unzählige Verbrechen an Frauen begehen konnte • tagesschau24 • ab 20.45 Uhr • Reportage

28. Oktober 2022

Es ist eine der größten Vergewaltigungsserien Deutschlands: Der Assistenzarzt Philipp G. betäubte und vergewaltigte in einem Bielefelder Krankenhaus 29 Patientinnen. Seine Taten hielt er mit dem Handy fest. Auch in seinem privaten Umfeld ging er bei unzähligen Frauen ähnlich vor. Seit fast zwei Jahren recherchiert das ARD-Politikmagazin Kontraste zu diesem unfassbaren Verbrechen und berichtet über immer erschreckendere Details.

Über allem steht die Frage: Hätte der Täter früher gestoppt werden können? Denn nachdem sich Philipp G. in der U-Haft das Leben nahm, wurden die Ermittlungen zunächst eingestellt. Und die Ermittler entscheiden: Die betroffenen Opfer, denen ihre Vergewaltigung nicht bewusst war, werden nicht informiert.

Bis heute ist unklar: Wurden Hinweise von Patientinnen ernst genug genommen? Wie viel wussten Klinik und Klinikpersonal? Hat die Staatsanwaltschaft möglicherweise nicht genau genug ermittelt? Die Kontraste-Recherchen zeigen: Nicht nur die Klinik hätte Hinweisen von Patientinnen und Pflegepersonal früher nachgehen können. Auch an der Arbeit der Ermittlungsbehörden gibt es berechtigte Kritik. Das NRW-Justizministerium entzog der ermittelnden Staatsanwaltschaft sogar den Fall.

In einem Exklusiv-Interview erklärt der damalige Justizminister nun die Hintergründe für seine Entscheidung. Dabei geht es auch um den Vorwurf der Befangenheit einer Staatsanwältin. Die Ermittlungen gegen Klinik-Verantwortliche laufen. - Und es stellt sich heraus: Offenbar wurden noch immer nicht alle Opfer von Philipp G. informiert. Denn auch in seinem privaten Umfeld betäubte und missbrauchte der Arzt. Eine Liste mit rund 80 Frauennamen und zahlreiche Videos der Taten liegen den Behörden seit über zwei Jahren vor.

Film von Simone Brannahl und Susett Kleine


Text / Foto: ARD