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Metall Gewerbe pixabay

Sachsen-Anhalt-News: Lage in Metall- und Elektroindustrie ist trotz Unsicherheit stabil


veröffentlicht am Donnerstag, 13. Oktober 2022

• Betriebsräte schätzen wirtschaftliche Situation ihrer Betriebe überwiegend solide ein: Weiterhin hohe Kapazitätsauslastung und Auftragseingänge
• Großer Anteil der Betriebe baut weiter Beschäftigung auf
• Jörg Hofmann: „Unsere Tarifforderung ist für die Unternehmen der Branche ganz offensichtlich gut machbar“

Frankfurt/Magdeburg. Trotz der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ist die Situation der Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie weiterhin ganz überwiegend solide. Das ist das Ergebnis einer Betriebsrätebefragung der IG Metall, an der Betriebsräte aus rund 3360 Betrieben in den vergangenen zwei Wochen teilgenommen haben.

Panikmache ist unbegründet

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, warnt daher mit Blick auf die Befragungsergebnisse vor Panikmache, wie sie zuletzt aus dem Arbeitgeberlager zu hören war: „Die vielen Unwägbarkeiten angesichts der politischen Großwetterlage führen natürlich zu Verunsicherung und Anspannung auch in den Unternehmen. In manchen kleinen und mittleren Betrieben mit hohem Energiekostenanteil ist die Situation tatsächlich ernst. Hier braucht es schnelle, gezielte Unterstützung durch die Politik. Insgesamt aber gibt es für Untergangsstimmung keinen Anlass. Das belegen die zentralen Kennzahlen aus unserer Befragung.“

 Hohe Auslastung, viele Aufträge

Demnach berichten drei Viertel der Betriebe von guten oder sehr guten Zahlen in Bezug auf Auslastung, Auftragsbestand und -eingänge. Etwa zwei Drittel der Betriebe machen derzeit gute oder sehr gute Umsätze. Bei Gewinnen und Investitionen ergibt sich ein gemischtes Bild. Hier schätzt knapp die Hälfte der befragten Betriebsräte die Situation als gut oder sehr gut ein. Dies führt aber nur bei 12 Prozent der Betriebe zu akuten Liquiditätsengpässen. Nur in etwas mehr als zwei Prozent der Betriebe besteht eine Insolvenzgefahr in den nächsten drei Monaten.

Gestiegene Preise werden weitergegeben

In deutlich mehr als zwei Dritteln der Betriebe werden gestiegene Preise laut Befragung zumindest teilweise weitergeben. Dies sind deutlich mehr als noch im Frühjahr des laufenden Jahres, als nach Einschätzung der Betriebsräte nur gut die Hälfte der Betriebe dazu in der Lage war.

Weitgehend stabil ist bisher auch die Beschäftigungssituation. So berichten knapp ein Viertel der befragten Betriebsräte von aktuellem Beschäftigungsaufbau bei den Stammarbeitskräften.

Tarifforderungen sind machbar

Durch die Befragung sieht Jörg Hofmann die Position der IG Metall in der laufenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie bestätigt: „Unsere Tarifforderung ist und bleibt angemessen und ist für die Unternehmen der Branche ganz offensichtlich gut machbar. Die Arbeitgeber müssen jetzt endlich ein substantielles Angebot auf den Tisch legen. Das sind sie nicht nur ihren Beschäftigten schuldig. Als Tarifparteien müssen wir jetzt für eine Stabilisierung der Kaufkraft sorgen, um eine tiefere Rezession der deutschen Wirtschaft zu verhindern.“

Im Zeitraum vom 26. September bis 9. Oktober 2022 hat die IG Metall die in der Gewerkschaft organisierten Betriebsräte nach der wirtschaftlichen Lage ihrer Unternehmen gefragt. An der Befragung beteiligten sich Arbeitnehmervertretungen aus rund 3.360 Betrieben aus dem Organisationsbereich der IG Metall.

Text: IG Metall
Foto: pixabay