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Uni Hoersaal2 pixabay

Magdeburg-News: KKH-Expertin • Corona-Stress ade? – Studierende starten ins neue Semester


veröffentlicht am Mittwoch, 5. Oktober 2022

Magdeburg. Vom heimischen Schreibtisch zurück in den Hörsaal: In diesen Tagen beginnt für viele Studierende das Wintersemester. Die meisten Unis setzen dabei nach Monaten der Online-Lehre wieder auf Präsenzveranstaltungen. Das dürfte für viele eine Erleichterung sein. Denn wie eine forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse bereits gezeigt hat, stressten die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen mehr als 40 Prozent der befragten Studierenden stark. Besonders Frauen schätzten die Belastungen als enorm ein. Die Hälfte von ihnen gab an, während der Lockdowns unter Anspannung und hohem Druck gestanden zu haben. Studenten gingen hingegen etwas gelassener mit der Corona-Situation um als ihre Kommilitoninnen: Unter den Männern fühlte sich jeder Dritte durch die Lockdowns gestresst.

Der Beginn des Studiums ist bereits ohne Corona eine herausfordernde Zeit, die von vielen Veränderungen geprägt ist. Junge Menschen müssen sich erst einmal in ihrem neuen Lebensumfeld zurechtfinden. Der Verlust von Sicherheit und Planbarkeit während der Corona-Krise sowie häufig wechselnde Vorgaben zu Kontaktbeschränkungen und Co. sorgten oft für Kopfzerbrechen. Die Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen und einem belebten Campus erleichtert daher den Start ins Uni-Leben. „In dieser Lebensphase entwickelt sich das Gesundheits- und Risikoverhalten von jungen Menschen, deshalb sind soziale Kontakte und das Gefühl von Sicherheit enorm wichtig. Störfaktoren wie Stress und dadurch bedingte Beschwerden erhöhen das Risiko für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung“, erklärt Dr. Aileen Könitz, Ärztin und Expertin für psychiatrische Fragen bei der KKH.

Damit der Start in den neuen Lebensabschnitt sorgenfrei gelingt und gerade Erstsemester zwischen der Vielzahl an neuen Herausforderungen ihr eigenes körperliches und psychisches Wohlbefinden nicht aus den Augen verlieren, helfen folgende Tipps:

Die Teilnahme an Einführungsveranstaltungen erleichtert es, sich auf dem Campus zurechtzufinden und zu erfahren, worauf es im jeweiligen Studiengang ankommt. Gleichzeitig bietet sich hier die Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen.

Bei der Erstellung eines Stundenplans sollten zwischen Vorlesungen und Seminaren ausreichend freie Zeiträume, beispielsweise für ein gesundes Mittagessen in der Mensa oder den Austausch mit Kommilitonen, sein. So entsteht im Alltag weniger Zeitdruck.

Wer nach einem stressigen Tag einen Ausgleich sucht, kann die umfangreiche Auswahl an Sportangeboten nutzen, die es bei viele Universitäten und Hochschulen gibt. Gemeinsamer Sport verbindet und sorgt für ein starkes Zugehörigkeitsgefühl.

Um Prüfungsstress zu vermeiden, ist es hilfreich, sich möglichst früh mit Klausurterminen zu befassen. Ein Lernplan ermöglicht eine strukturierte und stressfreie Vorbereitung. Dabei sollten ausreichend Pausen für Bewegung und Entspannung eingeplant werden. 

Die Pandemie hat das Gleichgewicht zwischen Belastung und vorhandenen Ressourcen bei vielen jungen Menschen ins Wanken gebracht. Dazu haben neben den unsicheren Zukunftsaussichten auch eine fehlende Tagesstruktur und der reduzierte Austausch mit anderen Studierenden beigetragen. Die KKH-Expertin Dr. Könitz stellt deshalb fest: „Dass sich das Uni-Leben vom digitalen Raum wieder vermehrt in den Hörsaal verlagert, ist für viele Studierende ein Gewinn. Denn persönlichen Begegnungen kommt nicht nur im Bildungsprozess, sondern auch in der individuellen Entwicklung eine bedeutende Rolle zu.“

Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat 1.001 Teilnehmer, davon 696 Studierende und 305 Auszubildende, vom 5. Juli bis 24. September 2021 repräsentativ im Auftrag der KKH befragt.

Text: KKH Kaufmännische Krankenkasse
Foto: pixabay