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Klatsch unverpackt Frau Erna 3922

Magdeburg-News: ,,Was man so hört..." • „Unverpackt“ will Müll vermeiden

Montag, 3. Oktober 2022

Magdeburg. In ihrem 5. Jubiläumsjahr konnte sich „Frau Erna“ mit ihrem Laden nach einem Umzug nicht nur um das Doppelte vergrößern, sondern vor allem viel mehr ihrer begehrten Artikel aus vorwiegend biologischem Anbau aufnehmen. Sicher, im Vergleich mit Supermärkten, die zigtausende Artikel führen, nimmt sich Frau Ernas Laden in der Annastraße bescheiden aus. 
Sarah Werner bietet aber auf rund 200 Quadratmetern Waren an, die allesamt etwas Besonderes sind. Das Meiste gibt es bei ihr lose. Hinter der Geschäftsidee der Magdeburgerin und ihrem Companion Frithjof Anten steckt eine Lebensphilosophie. Manchen ist es egal, ob sie Berge an Müll verursachen. Den wollen die Beiden erst gar nicht entstehen lassen. In Ernas Laden wird nicht wie in den großen Einkaufsketten zwei- oder dreimal eingewickelt und dann noch in eine Plastiktüte gesteckt. Bei ihr gibt es fast alles unverpackt. 
Ihre umweltbewussten Kunden bringen Flaschen, Gläser, Becher oder Beutel mit und füllen sich die Ware selbst ab. Egal ob Öl, Mehl, Zucker, Haferflocken oder Obst und Gemüse. Was sonst üblicherweise nach einem Einkauf übrig bleibt, ist Plastik und anderer  Verpackungsmüll. Den zu vermeiden ist die Philosophie beim Unverpackt Einkaufen. 
„Allein kann ich zwar nicht die Welt retten, aber ich möchte sie etwas besser machen und meinen Beitrag dazu leisten“, sagt mir die studierte Sozialpädagogin. Sie bietet nach dem Umzug nun auch Mittagsessen an. Speisen und Kaffee trinken kann man bei ihr in Sitzecken direkt im Laden. Schon während ihres Studiums war Sarah Werner auf nachhaltige Ernährung bedacht. Ihr Wissen darüber gibt sie u.a. in Kochkursen weiter. Natürlich berät sie ihre immer größer werdende Kundschaft auch direkt im Laden oder geht in Kindergärten und Schulen. Ihr inhabergeführter Laden ist logischerweise auf wertschätzende Ernährung bedacht. 
So regional wie möglich ist ihr Slogan. Deshalb bezieht sie selbst das in ihrem Geschäft erhältliche Eis aus einer Manufaktur in Langenweddingen. Auch Shampoos und Seifen kommen aus der Umgebung. Ihr künftiges Wohnhaus mit Laden in Magdeburg Stadtfeld erzählt sie, ist auch auf nachhaltiges Wohnen ausgerichtet und wird nach energetischen Gesichtspunkten saniert. Seit fünf Jahren ist Sarah Werner mit Unverpackt in der Elbestadt tätig. Anfangs wurde sie oft belächelt mit ihrer Idee. „Das wird nie was mit dem Laden“, hörte sie oft. Sarah Werner und Frithjof Anten wurden dadurch eigentlich bestärkt, es zu beweisen. 
Nun betreiben sie bereits seit fünf Jahren in Magdeburg einen von schätzungsweise 400 Unverpacktläden in Deutschland.

Bildunterschrift: Sarah Werner und Frithjof Anten legen Wert auf nachhaltiges Einkaufen.

Text: Gisela Lichtenecker
Foto: Frank Lichtenecker