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Gastronomie Gewerbe Kellner pixabay

Magdeburg-News: Handel, Gastgewerbe und Dienstleistungen hoffen auf schnelle Lösungen bei Energie-Sicherstellung

Sonntag, 25. September 2022

Magdeburg. Die Unternehmen des Handels, des Gastgewerbes und der Dienstleistungen im Norden Sachsen-Anhalts sind massiv von unkalkulierbaren Energiepreisen und ungünstigen Einkaufskonditionen betroffen. Viele Unternehmen haben bereits mit viel Kreativität und hohem finanziellem Aufwand in den letzten Jahren in Maßnahmen zur Energieeinsparung investiert. Unternehmensabläufe und Lieferketten werden auch weiterhin ständig nach Einsparpotenzialen untersucht.

„Durch die Schließungen während der Corona-Pandemie sind jedoch die Rücklagen bei vielen Händlern aufgebraucht“, erklärte Claudia Meffert, Vizepräsidentin der IHK Magdeburg und Vorsitzende des IHK-Handelsausschusses, in Magdeburg. „Es gibt wenig bis keinen finanziellen Spielraum, um stark steigende Energiepreise oder fortlaufend anziehende Einkaufspreise bewältigen zu können.“

Große Sorgen machen sich die Unternehmen auch um die Konsumentenstimmung und die sinkende Kaufkraft der Verbraucher. An der Schnittstelle zum Endkunden müssen diese Branchen höhere Produkt- und Lieferpreise direkt an die Kunden weitergeben und bekommen die Kaufzurückhaltung unmittelbar zu spüren.

„Steigende Energiepreise vor einem möglicherweise kalten Winter veranlassen die Endverbraucher zum Sparen. Noch sind viele Hotels, gerade vor und in den Herbstferien, gut gebucht, aber was kommt auf die Beherbergungsbranche in den kommenden Monaten zu? Unsere Unternehmen stehen vor der großen Herausforderung, die vielen Unsicherheiten, wie steigende Energiekosten, Fachkräfteproblematik und unsichere Lieferketten zeitgleich managen zu müssen“, beschreibt Burghard Bannier, Vorsitzender des IHK-Tourismusausschusses, die Situation.

Damit die Unternehmen der Branchen Handel, Gastgewerbe und Dienstleistungen auch weiterhin erfolgreich agieren können, brauchen sie klare, belastbare Aussagen der Politik. „Es geht um Planungssicherheit und darum, dass die Branchen, die vielleicht weniger Energie verbrauchen als das produzierende Gewerbe, aber dennoch deutlich spürbar unter der angespannten Situation leiden, jetzt im politischen Diskurs und gerade auch bei den angekündigten Finanzhilfen nicht vergessen werden. Niemand wünscht sich leere Innenstädte, geschlossen Lokale oder verwaiste Hotels“, ergänzte Claudia Meffert.

Eines wollen die Unternehmen dieser Branchen in diesen Tagen ausdrücklich nicht, dass eine negative Berichterstattung die Gesamtstimmung noch weiter drückt. „Wenn es heißt, die Verbraucher kaufen nicht mehr, dann schwächt das nachweislich auch die weitere Konsumneigung. Es ist wichtig, dass die Lage nicht schlechter geredet wird, als sie tatsächlich ist. Der Fokus der Berichterstattung sollte auf Lösungen, auf den Aspekten liegen, die helfen, denn in jeder Krise stecken auch Potenziale“, betonte André Rummel, Hauptgeschäftsführer der IHK Magdeburg.

Handel, Dienstleistungsgewerbe, Tourismus und Gastronomie stünden mit Bezug auf die Betroffenheit aufgrund steigender Energiepreise aktuell nicht im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. „Auf Grund ihrer Position am Ende der Wertschöpfungskette laufen die Risiken aus steigenden Energiepreisen in diesen Branchen jedoch zusammen“, stellte Rummel fest.

Text: Handwerkskammer Magdeburg
Foto: pixabay