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Klatsch3522 Krenz Egon   Robert Allertz

Magdeburg-News: ,,Was man so hört..." • „Kronprinz“ im Blauhemd

Sonntag, 4. September 2022

Magdeburg. „Bau auf, bau auf! Freie Deutsche Jugend bau auf...“  Mit diesem Slogan und Lied sollte sich die Jugend der ehemaligen sowjetischen Besatzungszone und spätere FDJ an die Spitze des Wiederaufbaues nach den verheerenden Zerstörungen im 2. Weltkrieg stellen. Nach der Pionierarbeit der „Trümmerfrauen“ waren die Jugendlichen an der Reihe, ihr Werk fortzusetzen. In den zahlreichen Jugendobjekten, die es in der Industrie, Landwirtschaft, in der Wissenschaft, wie in allen Bereichen der Gesellschaft gab, wurde jungen Leuten Verantwortung übertragen. Besonders Egon Krenz, der seit 1974 an der Spitze der DDR-Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ) stand, wurde die Massenorganisation zu seiner politischen Heimat, schreibt Krenz in seiner Ende Juni 2022 erschienenen Biographie „Aufbruch und Aufstieg“. Darüber und über viele seiner Erinnerungen, die Krenz in etlichen Büchern seit 1989 publiziert hat, spricht Tonja Pölitz mit ihm in der Reihe „frontal aber fair“ am Sonntag, den 25. September, 17 Uhr, in der „Magdeburger Zwickmühle“. Egon Krenz war bis zur Wende der letzte DDR-Funktionär, der sowohl Staats-als auch Parteichef war. Bei vielen DDR-Bürgern galt er als Honeckers Kronprinz. Egon Krenz rückte im Oktober 1989 noch an die SED-Spitze. Er führte während einer Fernsehansprache den Begriff  “Wende“ in die DDR-Politik ein, der bis heute für die Endphase der DDR im Sprachgebrauch ist. Doch war es zu spät, sie noch durchsetzen zu können. Nach 50 Tagen an der Macht, war für ihn Schluss als Staatschef der DDR. Nach der Wende fiel er in ein politisches Loch. Egon Krenz lebt weitgehend zurückgezogen an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Für Tonja Pölitz auf jeden Fall viel Stoff, in seinen Erinnerungen und heutigen Positionen im Gespräch mit Egon Krenz zu forschen.

Bildunterschrift: Egon Krenz ist zu Gast bei „frontal aber fair“ in der „Magdeburger Zwickmühle"

Text: Gisela Lichtenecker
Foto: Robert Allertz