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Stonehenge

TV-Tipp-News: Streit um Stonehenge König Artus und der Autotunnel / ARTE / 12.25 Uhr

Freitag, 19. August 2022

Um das UNESCO-Weltkulturerbe Stonehenge ist in Großbritannien ein Streit entbrannt. Die Schnellstraße, die direkt an den Steinkreisen entlangführt, soll zu einem doppelspurigen Autotunnel ausgebaut werden. Während Anwohner:innen das Bauprojekt als Verbesserung begrüßen, schlagen Druiden sowie Archäolog:innen Alarm.

Für Arthur Uther Pendragon ist das Göttliche in der Natur allgegenwärtig. Der 68-Jährige ist ein moderner Druide – und ein König. Denn Arthur Uther Pendragon, der früher einmal John Timothy Rothwell hieß, sagt von sich, er sei die Reinkarnation des sagenumwobenen König Artus.
König Artus hat einiges zu tun diese Tage, denn die über 5000 Jahre alte Steinkreisanlage, UNESCO-Weltkulturerbestätte, und Heiligtum jedes modernen Druiden, soll zur Baustelle werden. Da sich auf der angrenzenden zweispurigen Schnellstraße A303 und deren Kreuzungen oft lange Staus bilden, soll hier für 1,7 Milliarden Pfund ein etwa drei Kilometer langer vierspuriger Tunnel gebaut werden.
Das will König Artus zusammen mit britischen Archäologinnen uns Archäologen unbedingt verhindern. Sie glauben, der Tunnelbau würde den heidnischen Wallfahrtsort tiefgreifend verändern. Das Weltkulturerbe Stonehenge umfasst mehr als nur den prominenten Steinkreis. In der Bronzezeit wurden hier mehrere Grabhügel angelegt.

Dinge, die für das Ehepaar Janice und David Hassett weniger tägliche Realität sind als die unzähligen Autos, die vor ihrer Haustür entlang brausen. Sie leben in Shrewton, einem Dorf drei Kilometer von Stonehenge entfernt, buchstäblich im Stau. Immer wenn auf der A 303 hohes Verkehrsaufkommen herrscht, weichen Kolonnen von Autos und LKWs auf die Straßen der Umgebung aus und landen in ihrem Dorf.
Das Rentnerpaar hat die "Stonehenge Traffic Action Group" gegründet und unterstützt ausdrücklich den geplanten Tunnelbau. Sie sorgen sich um die Sicherheit der jungen Familien und der älteren Einwohnerinnen und Einwohner Shrewtons.

Text und Foto: ARTE