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Sachsen-Anhalt-News: Tumulte und illegale Straßenrennen am Wolmirsleber Schachtsee durch hunderte Iren

Donnerstag, 11. August 2022

Wolmirsleben. Es ist Ferienzeit. Viele Familien verbringen ihren Sommerurlaub auf dem Campingplatz des Wolmirsleber Schachtsees. Doch von Urlaubsstimmung und Erholung ist seit Ende vergangener Woche keine Rede mehr. Einige Einhundert Iren – Camper sprechen sogar von bis zu 2.000 irischen Besuchern – bevölkern den Campingplatz und die Umgebung. Etliche von ihnen sorgen für Unruhe. Sogar von illegalen Autorennen und angeblicher Prostitution ist die Rede.

Klar, Iren feiern gern und sicherlich kann es während einer Party einmal lauter werden. Doch einige Anwohner klagen, dass sie bereits nächtelang nicht durchschlafen konnten, sie berichten von Ruhestörung durch laute Musik, Motorengeräusche und jungen Männern, die augenscheinlich noch keinen Führerschein haben dürfen und sich waghalsige Autorennen mit leistungsstarken Autos mit irischen Kennzeichen lieferten. Auch, um junge Frauen, die sich zurechtgemacht haben, zu beeindrucken. Hier könnte für den einen oder anderen der Eindruck entstehen, es handele sich um Prostituierte, wenn aufreizend angezogene Frauen ihre Hälse in die aufgemotzten Autos stecken. Sogar ein Unfall sei durch die teils halsbrecherischen Fahrmanöver bereits geschehen. Die Polizei ist aufgrund der Tumulte eingeschaltet und in Alarmbereitschaft. Laut Polizeisprecher Marco Kopitz ist das Problem bekannt. In den vergangenen Tagen, rückten Beamte mehr als ein Dutzend Mal aus, um der Lage am Schachtsee und in Egeln Herr zu werden. Kein leichtes Unterfangen bei reichlich eingegangenen Beschwerden. Man bleibe jedoch dran, nehme die Situation sehr ernst, beobachte die Lage und zeige erhöhte Präsenz. Kopitz verweist gleichzeitig darauf, dass für Ordnung und Sicherheit der Betreiber des Campingplatzes sowie die Gemeinde zuständig seien.

Laut Augenzeugenberichten sollen die irischen Camper versucht haben, Boote zu klauen, Stromkästen zerstört haben, so dass es zu stundenlangen Stromausfällen kam, sich in Supermärkten in der Umgebung bedient haben, ohne zu bezahlen. Auch die Verwüstung eines Bistros soll auf das Konto der Iren gehen. Joachim Nöske, Besitzer des Campingplatzes, sieht keinen Handlungsbedarf innerhalb des Platzes. Er erklärte auf Nachfrage, hier würde alles funktionieren, Sicherheitsleute wären vor Ort. Es sei zwar mitunter etwas lauter als gewöhnlich und es ginge bei der An- und Abreise hin und wieder chaotisch zu, die ärgerlichen Sachverhalte würden sich jedoch vor den Toren des Campingplatzes abspielen.

Gegen illegalen Straßenrennen, Geschwindigkeitsübertretungen und Missachtung der Straßenverkehrsordnung wolle man nun auch in Wolmirsleben schnellstmöglich vorgehen. Sicherlich auch im Hinblick auf die bereits vielen vorzeitig Abgereisten, denen die teils unerträglichen Zustände zu viel wurden. Wolmirslebens Bürgermeister Knut Kluczka steht im frequenten Kontakt mit der Gemeinde und der Polizei. Es solle schleunigst eine Verkehrsberuhigung geschaffen werden. Ob diese die chaotischen Zustände am und um den Schachtsee vermindern wird, muss sich zeigen.

Text: Michael Mikulas
Symbolfoto: pixabay