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TV-Tipp-News: Panorama - Hinrichtung aus der Luft • Das Erste • ab 21.45 Uhr • Dokumentation

11. August 2022

Die Dokumentation von "Panorama" rekonstruiert unter anderem den bisher letzten US-Drohnenangriff in Afghanistan, bei dem zehn Zivilisten, darunter sieben Kinder und ein Mitarbeiter einer kalifornischen Hilfsorganisation, getötet wurden.

Die Reporter besuchen Menschen in Wardak - der Region Afghanistans, in der das Surren der Drohnen über zwei Jahrzehnte zum Alltag gehörte. Fast jeder dort kennt jemanden, der durch eine US-Drohne getötet wurde.
Gesteuert werden viele der weltweiten Drohnenangriffe aus der Wüste im US-Bundesstaat Nevada, von einem Militärstützpunkt in der Nähe von Las Vegas. Ehemalige Mitarbeiter des US-Drohnenprogrammes berichten den "Panorama"-Reportern dort, wie die gezielten Tötungen abliefen und wie fehleranfällig sie seien.

Dokumente aus dem US-Verteidigungsministerium, die die New York Times enthüllte, zeigen, dass das US-Militär offenbar systematisch zivile Opfer in Kauf nahm und die Aufklärung verhinderte. Der US-Drohnenkrieg ist demnach bei weitem nicht so präzise wie behauptet.

Deutschland spielt beim US-Drohnenkrieg eine entscheidende Rolle. Eine US-Militäreinheit in Stuttgart entscheidet über gezielte Tötungen in Afrika, und auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein (Rheinland-Pfalz) stehen wichtige Satellitenanlagen, ohne die US-Drohnen in Afrika oder im mittleren Osten nicht eingesetzt werden könnten.

Führende Grünen-Politiker hatten die Rolle Deutschlands wegen der „völkerrechtswidrigen Tötungen“ der USA aus der Opposition scharf kritisiert. Jetzt sind die Grünen in Regierungsverantwortung. Wie stehen sie heute zum deutschen Anteil an den US-Drohnenangriffen? Auch dieser Frage geht die Doku von "Panorama" nach.


Text / Foto: ARD