29. Juli 2022
Spätestens wenn Zahnfehlstellungen drohen, sollte der geliebte Sauger verschwinden.
Wie Eltern den Zeitpunkt erkennen.
Baierbrunn (ots). Beruhigungsmittel, Einschlafhilfe, Trostspender: Der Schnuller ist für die allermeisten Kinder mehr als ein Stück Silikon der Latex. Umso schwieriger gestaltet sich oft der Abschied vom Schnuller, der irgendwann unumgänglich ist.
"Nuckeln Kinder über einen langen Zeitraum oder sehr intensiv am Schnuller, können die Zahnstellung, die Atmung und die Sprachentwicklung darunter leiden", erklärt Dr. Andrea Thumeyer, Zahnärztin aus Kriftel und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Hessen (LAGH).
Sprechen macht den Schnuller überflüssig
Eltern sollten die Entwöhnung bei den ersten Zahnvorsorgeuntersuchungen zwischen dem 6. und 9. und dem 10. und 20. Lebensmonat mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen. Manchmal verdrängen die ersten Wörter, die das Kind spricht, den Schnuller ohnehin, da das Saugbedürfnis beim Sprechen und Kauen sinkt.
Ist es dann soweit und der Abschied vom geliebten Schnuller steht bevor, sollten sich die Eltern einig sein, dass sie das Thema wirklich angehen wollen. Erst dann folgt der zweite Schritt, nämlich die Schnullerzeit zu reduzieren. Das bedeutet konkret: den Sauger tagsüber immer wieder verschwinden lassen und ihn auch nachts und während des Mittagsschlafs nach dem Einschlafen aus dem Mund ziehen.
In herausfordernden Zeiten Abschied vertagen
Maximal drei Tage lang braucht das Kind laut Thumeyer sehr intensiv die Eltern, um es durch den Abschied vom Schnuller zu begleiten. Wird das Kind gerade in die Kita eingewöhnt oder kündigt sich ein Geschwisterchen an, hat wahrscheinlich niemand in der Familie den Kopf für diese zusätzliche Herausforderung frei. Dann lohnt es sich manchmal, die Entwöhnung etwas zu verschieben.
Text / Foto: Wort & Bild Verlag - news aktuell / pixabay