Verbraucher
haben es im Jahr 2022 nicht einfach. Bedingt durch die Inflation, die momentan
nur einen Weg kennt, nämlich aufwärts, sieht der Verbraucher sein Geld
dahinschmelzen. Die Verbraucherpreise sind im Vergleich zum Vorjahresmonat laut statista um
weitere 7,9 % gestiegen – eine Statistik, die vielen Menschen Sorgen bereitet.
Tatsache ist,
dass momentan weder wirtschaftliche Maßnahmen noch unsere Gehälter dem rapiden
Anstieg entgegenwirken können. Aufgrund der Knappheit von Lebensmitteln, der
Verteuerung von Rohstoffen sowie Problemen in der Lieferkette gehen Experten
davon aus, dass sich dieser Negativtrend fortsetzen wird.
Sparbuch und
Girokonto – nach wie vor die beliebtesten Geldanlagen der Deutschen – sind
zunehmend unerschwinglich, obwohl die EZB vor einigen Tagen den Leitzins
angehoben hat. In der Folge stellt sich der Verbraucher die Frage, welche
Anlage in Frage kommt, um das Kapital vor der Inflation zu schützen und das
Mindestziel zu erreichen – nämlich verlustfrei Geld anzulegen.
Wir präsentieren
in diesem Beitrag vier Möglichkeiten, wie Sie Ihr Geld vor der Inflation
schützen:
1. ETFs
ETFs sind
börsengehandelte Indexfonds und stehen für „Exchange Traded Funds“. Sie
zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen gewissen Index abbilden und
ermöglichen Ihnen somit, in ganze Märkte zu investieren. Es handelt sich
hierbei um eine relativ sichere Anlageform, da sich ein sehr diversifiziertes
Portfolio erstellen lässt.
Das bedeutet,
dass Sie mit nur einem einzigen ETF in mehrere Tausend Unternehmen auf der
ganzen Welt investieren können. Der Handel ist sehr unkompliziert und
kostengünstig – Sie können bereits ab 25,- EUR einen ETF-Sparplan bei
einem von zahlreichen Brokern eröffnen.
Zwar gab es historisch betrachtet eine Geldentwertung, jedoch ist die Entwicklung des Weltmarktes deutlich größer – auch deshalb lohnt sich ein Investment in den MSCI World. Außerdem eignen sich auch Rohstoff- und Gold-ETFs hervorragen für eine inflationsgeschützte Geldanlage. Sie sollten sich nur für eine ETF-Anlage entscheiden, wenn Sie nach einer langfristigen Anlageform suchen. Kurzfristig gibt es nämlich zahlreiche Schwankungen.
2. Gold und Rohstoffe
Eine weitere
gute Möglichkeit, um sich zumindest kurzfristig gegen die Inflation zu
schützen, sind Gold sowie Rohstoffe, wie zum Beispiel Öl, Lithium, Kobalt,
Nickel und Mangan. Diese werden für die Herstellung von Batterien sowie
erneuerbare Energien benötigt. Da immer mehr Menschen auf Mobilität setzen und
viele Unternehmen nun auf eigene Batteriewerke, ist abzusehen, dass die
Nachfrage nach diesen Rohstoffen steigen wird.
Immer wieder
greifen die Menschen in Krisenzeiten auf Gold zurück – das ist auch seit Beginn
der Pandemie der Fall. Gold ist ein begrenztes Gut, das einen Schutz gegen den
Werteverfall bietet – jedoch nur in gewissem Maße. Da die Volatilität bei
dieser Anlageform sehr hoch ist, raten wir, nur einen geringen Betrag des
eigenen Vermögens (maximal 10 %) in das Edelmetall anzulegen. Aktien haben sich
langfristig als wesentlich effektivere Anlage erwiesen – jedoch eignet sich
auch Gold für den kurzfristigen Ausgleich von Verlusten.
3. Immobilienfonds
Gold ist gut,
Betongold ist besser. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, dass Sie sich
eine eigene Immobilie kaufen. Das ist jedoch lediglich eine Option, wenn Sie
ausreichend Eigenkapital haben, um solch eine Investition zu tätigen. Durch den
höheren Leitzins sind Immobilienkredite immer teurer und für Verbraucher somit
unattraktiv geworden – die Nachfrage sinkt.
Wenn Sie nur
einen kleineren Betrag zur Verfügung haben, können Sie Immobilienaktien
erwerben oder in Anteile an Immobilienfonds investieren. Durch das investierte
Geld werden national oder international zum Beispiel Hotels oder Bürogebäude
erbaut. Immobilien sind ein inflationssicheres Investmentprodukt, da die
Mieteinnahmen an die Inflation gekoppelt sind.
Häufig werden
Immobilienfonds jedoch mit einer Mindestanlagedauer versehen – diese sollten
Sie im Auge behalten, da sie das Risiko der Anlage unter Umständen steigen
lässt. Achten Sie auch hier, wie bei anderen Anlageformen, auf eine breite
Streuung. Es gibt übrigens auch ETFs, die sich auf die Immobilienbranche
spezialisieren.
Text / Foto: Wilke / pixabay