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TV-Tipp-News: Lucía und der Sex • arte • ab 23.10 Uhr • Drama

24. Juli 2022

Lucía arbeitet als Kellnerin in einem Restaurant in Madrid. Eines Tages verschwindet ihre große Liebe, der Schriftsteller Lorenzo. In ihrer Verzweiflung und Trauer reist Lucía auf die Mittelmeerinsel Formentera, von der Lorenzo immer erzählt hat. Dort lernt sie Carlos und Elena kennen. Ohne dass sie es zunächst wissen, haben alle eine Verbindung zu Lorenzo.
Je mehr Lucía über ihre zwei neuen Insel-Bekanntschaften erfährt, desto mehr wird sie an das Manuskript erinnert, das Lorenzo ihr vor seinem Verschwinden zum Lesen gab. Es ist die Geschichte einer Reise in eine dunkle Vergangenheit, die wohl Grund für Lorenzos depressive Gemütslage in letzter Zeit war. Immer mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, während Lucía der Wahrheit auf der Spur bleibt - und sich dabei immer mehr verliert, in Lorenzos Schicksal wie in Träumen von Liebe und Sex.

Mit seinem sinnlichen Drama über Liebe, Schuld und die Macht der Fantasie schuf der baskische Regisseur Julio Médem ein faszinierendes erotisches Vexierspiel. Hauptdarstellerin ist die Spanierin Paz Vega, die drei Jahre später durch ihre Rolle in "Spanglish" international bekannt wurde. Gedreht wurde auf der gerade einmal 82 km² kleinen Baleareninsel Formentera.
"Lucía und der Sex" ist ein Film, der den Zuschauer zwischen alltäglichen Gefühlen und geheimnisvoller Atmosphäre fast hypnotisch in seinen Bann zieht. Der Film wurde auf zahlreichen spanischen und internationalen Filmfestivals prämiert. So erhielt "Lucía und der Sex" u.a. zwei "Goyas" - den nationalen spanischen Filmpreis: für Paz Vega als beste neue Schauspielerin und Alberto Iglesias für die beste Filmmusik. Auf dem Filmfestival Seattle wurde Julio Médem für die beste Regie ausgezeichnet. Der Regisseur, 1958 in San Sebastian geboren, schloss vor seiner Regiekarriere ein Medizinstudium ab und arbeitete als Filmkritiker in seiner Heimatstadt. Nach seinem vielfach ausgezeichneten Spielfilmdebüt "Kühe" (1992) inszenierte Médem nach eigenen Drehbüchern mit "Das rote Eichhörnchen" (1993), "Tierra" (1996), "Die Liebenden des Polarkreises" (1998), "Caótica Ana" (2007) und "Eine Nacht in Rom" (2010) eine Reihe von Filmen, in denen er in seinem ganz besonderen Stil aus Alltäglichem und Mysteriösem, Poesie und Surrealismus märchenhafte Dramen entwickelt.


Text / Foto: ARD