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Magdeburg Reiter Rathaus   Mikulas

Magdeburg-News: Magdeburg will „Zukunftszentrum Deutsche Einheit und europäische Transformation“ sein

Mittwoch, 13. Juli 2022

Magdeburg. Die Landeshauptstadt bereitet sich weiter auf den Bewerbungsprozess um das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation vor. Seit Monatsbeginn liegen die Kriterien des Wettbewerbs für den Standort des Zentrums vor, an dem sich ostdeutsche Kommunen beteiligen können. In der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts hatten Verwaltung und Stadtrat bereits im Juli 2021 entschieden, sich um die Investition des Bundes in Höhe von rund 200 Euro Millionen Euro zu bewerben. Spätestens Anfang 2023 will die Bundesregierung bekanntgeben, welche Stadt künftig Sitz des Zukunftszentrums sein wird.
 
"Wir sind froh, dass wir jetzt wissen, worauf die Jury Wert legt bei diesem Wettbewerb. Etliche Argumente haben wir bereits schon gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal zusammengetragen, andere Themen werden derzeit noch intensiver in den Blick genommen. Wir sind überzeugt, dass sich unsere Landeshauptstadt hervorragend für dieses bedeutende Bundesprojekt eignet und bitten die Landesregierung, Magdeburgs Bewerbung zu unterstützen", so die Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz.
 
Das Zukunftszentrum soll als eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kultur und bürgerschaftlichem Engagement agieren und für die künftig bis zu 200 Beschäftigten einen wissenschaftlichen Bereich, einen Kulturbereich sowie einen Dialog- und Begegnungsbereich vereinen. Das Gebäude und damit die Institution "soll als Ort begeistern, inspirieren und motivieren", so der Auslobungstext des Wettbewerbs. "Ziel ist, dass sich so möglichst viele Akteure wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Kunst- und Kulturschaffende, Bürgerinnen und Bürger, Politikerinnen und Politiker sowie Journalistinnen und Journalisten austauschen. Dabei soll das Zukunftszentrum an bestehende Netzwerke anknüpfen."
 
In dem Standortwettbewerb haben die Bewerberstädte bis zum 30. September Zeit, sich einer Jury aus Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Zivilgesellschaft vorzustellen. Dazu müssen die Kommunen in speziellen Themenblöcken darlegen, warum sie das beste Konzept für das Zukunftszentrum haben. Die Themenblöcke bilden folgende vier Bereiche ab:

Politische sowie zivilgesellschaftliche Unterstützung
Bezüge zum Thema Transformation und Deutsche Einheit
Standortfaktoren (z.B. Erreichbarkeit, touristische Infrastruktur, Freizeit- und Bildungsangebote)
Liegenschaft und ggf. Bestandsgebäude

 
Bewerbung knüpft an bestehende Traditionen und Netzwerke an

Für die drei Säulen des geplanten Zukunftszentrums – Forschungseinrichtung, Dialog- und Begegnungszentrum sowie Kultur- und Veranstaltungsort – kann Magdeburg ein außerordentlich breites Spektrum an möglichen Anknüpfungspunkten darlegen. Das reicht von einer langen, internationalen und interdisziplinären Tradition der Transformationsforschung an der Universität über relevante Institute und Studiengänge an der Hochschule Magdeburg-Stendal, zahlreiche unabhängige Forschungseinrichtungen unterschiedlicher Disziplinen, eine Vielzahl an Institutionen, Initiativen und Orten für Begegnung und Dialog und nicht zuletzt die vielgestaltige Kulturlandschaft der Landeshauptstadt.
 
Für das vom Bund zu errichtende Zukunftszentrum, das eine Nutzfläche von ca. 15.000 m2 haben soll, schlägt die Landeshauptstadt zwei Standorte vor: für einen Neubau eine Fläche am Wissenschaftshafen mit direkter Nähe zur Universität bzw. für Umbau und Erweiterung eines Bestandsgebäudes die Hermann-Gieseler-Halle und ihr Umfeld.
 
Magdeburgs Bewerbung um das Zukunftszentrum des Bundes

Am 13. Mai hatte die Landeshauptstadt ihre Pläne zur Bewerbung dem Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten, Medien sowie Kultur des Landtages Sachsen-Anhalt vorgestellt. Das Fachgespräch und die Beratung zum Zukunftszentrum fand im Beisein von Staatsminister Rainer Robra, Kulturstaatssekretär Sebastian Putz und Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger statt. Der Tagesordnungspunkt basierte auf dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen auf finanzielle Unterstützung des Landes für alle Städte, die sich um das Zentrum bewerben wollen.
 
In Magdeburg unterstützen die beiden Hochschulen und die hier ansässigen Forschungseinrichtungen das Bemühen der Verwaltung, sich um den Sitz des Zukunftszentrums Deutsche Einheit und europäische Transformation zu bewerben. Das wurde auf dem Unterstützertreffen deutlich, das am 3. Mai in der Johanniskirche stattfand. Die rund 30 Anwesenden unterzeichneten einen sog. Letter of Intent, um ihre Unterstützung zu verdeutlichen.
 
Ziel der Unterstützertreffen war es, sowohl in der Bundesregierung als auch im Land auf das berechtigte Interesse Magdeburgs an die Ansiedlung des "Zukunftszentrums Deutsche Einheit und europäische Transformation" hinzuweisen.
 

Zu den Erstunterzeichnenden des Letter of Intents gehören u.a.:

die Landeshauptstadt Magdeburg
die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
die Hochschule Magdeburg-Stendal
das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF
das Leibniz-Institut für Neurobiologie
die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
die Gedenkstätte Moritzplatz
das Kulturhistorische Museum und das Projektbüro "feeling east"
das Technikmuseum
die Industrie- und Handelskammer Magdeburg
das Stadtmarketing Pro Magdeburg e.V.
sowie Magdeburger Abgeordnete des Stadtrates, des Landtages und des Bundestags.
 

Auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme und weitere Wissenschafts- und Kultureinrichtungen unterstützen die Bewerbung Magdeburgs und haben sich der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe für die Bewerbung angeschlossen.

Text: Landeshauptstadt Magdeburg
Foto: © Michael Mikulas