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TV-Tipp-News: Liken.Hassen.Töten • arte • ab 23.15 Uhr • Dokumentation

5. Juli 2022

Viele der grausamen Anschläge in den letzten Jahren gehen auf das Konto von Jugendlichen. Was bringt junge Schülerinnen und Schüler, Azubis und Studierende auf den gefährlichen Pfad der Gewalt? Wie entstehen ihre skrupellosen Anschlagsfantasien überhaupt? Die Autoren Luca Zug und Alexander Spöri, beide 20 Jahre alt, begeben sich auf Spurensuche. Ihr Ausgangspunkt: der Anschlag am Münchner Olympia-Einkaufszentrum, bei dem ein 18-jähriger Täter 2016 neun Menschen erschoss.

Zug und Spöri stoßen auf eine verborgene Onlinewelt des Hasses. Sie sprechen mit potenziellen jungen Gefährdern, die in internationalen Netzwerken Anschläge planen, und Geheimdiensten, die ihnen auf die Schliche kommen wollen. Getrieben werden Spöri und Zug von der Frage: Wie werden Jugendliche, genauso alt wie sie, zu Attentäterinnen und Attentätern?

William, 21 Jahre - erschießt in den USA zwei Mitschüler an seiner Highschool. David, 18 Jahre - ermordet in München neun Menschen an einem Einkaufszentrum. Paul (Name geändert), 15 Jahre - will in Deutschland seine Schule in die Luft jagen. In dieser Dokumentation geht es nicht nur um diese drei Jugendlichen mit gefährlichen Mordfantasien. Es geht darum, zu verstehen, warum viele grauenvolle Anschläge auf der ganzen Welt ausgerechnet auf das Konto Heranwachsender gehen und wie deren skrupellose Anschlagsfantasien entstehen.

Alexander Spöri und Luca Zug, beide selbst erst 20 Jahre alt, sind die Autoren der Dokumentation. Bereits seit dem OEZ-Anschlag 2016 in München beschäftigen sich die jungen Männer mit dem Thema. Bis heute verstehen sie nicht: Wie geraten junge Menschen, so alt wie die Filmemacher selbst, in die Spirale der Gewalt?

Zug und Spöri schleusen sich mit einem Undercover-Account in diese dunkle Welt der Gewalt ein. Sie stoßen auf Amok- und Terrorgruppen, in denen Jugendliche radikales Gedankengut verbreiten und Anschläge planen. Sie treffen unter anderem einen jungen Mann, der 2016 mit dem OEZ-Attentäter in Kontakt stand und damals plante, seine eigene Schule in die Luft zu sprengen.

Mit ihrer Dokumentation wollen die jungen Journalisten das Bewusstsein für diese neue Art der jugendlichen Radikalisierung stärken. Denn nur wenn man die Gefahr anerkennt, besteht die Möglichkeit, künftige Anschläge zu verhindern.


Text / Foto: ARD