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Gesundheit-News: Kinderwunsch? Dann weg mit der Kippe

2. Juli 2022

Nikotinkonsum gefährdet Fruchtbarkeit von Frauen und Männern.
Foto: Bauch einer schwangeren Frau, im Hintergrund ist ein Verbotsschild mit einer durchgestrichenen Zigarette

(ams). Wer raucht, gefährdet die eigene Fruchtbarkeit: Bei Frauen wirken sich die Inhaltsstoffe des Tabaks unter anderem störend auf die Entwicklung der Eizellen und den Hormonkreislauf aus, rauchende Männer produzieren weniger Spermien, die zudem häufiger erbgutgeschädigt sind. 
Auch die Erfolgschancen bei einer künstlichen Befruchtung können bei Rauchenden deutlich geringer sein. Tabak-Fans mit Kinderwunsch sollten daher am besten ganz auf Nikotin verzichten.

"Studien zufolge ist die Gefahr, unfruchtbar zu werden, bei Raucherinnen, aber auch bei Passivraucherinnen höher als bei Frauen, die nicht rauchen oder damit aufgehört haben", sagt Dr. Astrid Maroß, Ärztin im AOK-Bundesverband.

Und selbst wenn es zur Schwangerschaft kommt, sind die gesundheitlichen Gefahren nicht zu unterschätzen: In einem US-amerikanischen Gesundheitsregister war das Risiko einer Frühgeburt bei Raucherinnen im Vergleich zu Nichtraucherinnen um 39 Prozent höher, das einer Totgeburt um 37 Prozent und die Gefahr, dass es zu Wachstumsstörungen beim Ungeborenen kommt, sogar mehr als doppelt so hoch. Denn über den Mutterkuchen gelangen die im Tabakrauch enthaltenen Schadstoffe in den Blutkreislauf des Kindes.

Zigarettenrauch enthält mehr als 4.000 Chemikalien
Der Rauch einer Zigarette enthält mehr als 4.000 Chemikalien, darunter zahlreiche toxische und krebserregende Stoffe, wie beispielsweise Nikotin. Dieses verengt die Blutgefäße - mit der Folge, dass es durch die geringere Durchblutung zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen des Ungeborenen kommen kann. Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben, sind leichter als Kinder von Nichtraucherinnen.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ist der Anteil der Mütter, die während der Schwangerschaft geraucht haben, in den vergangenen Jahren zwar deutlich gesunken: von knapp 20 Prozent (2007) auf etwa elf Prozent in 2017. "Ideal wäre natürlich, wenn gar keine schwangere Frau rauchen würde", so Medizinerin Maroß. "Auch wenn Frauen während der Schwangerschaft noch rauchen, lohnt sich das Aufhören zu jeder Zeit und auf jeden Fall, denn die Risiken für das Kind reduzieren sich sofort."

Werdende Väter sind ebenfalls in der Verantwortung
Doch nicht nur die Frauen, auch Männer können durch einen Rauchstopp die eigene Fruchtbarkeit erhöhen und die Gesundheitsrisiken für ihr Kind mindern. Denn Männer, die rauchen, produzieren weniger Spermien als Nichtraucher, außerdem finden sich erhöhte Schadstoffwerte in ihrer Samenflüssigkeit. 

Rauchen Männer während der Schwangerschaft ihrer Partnerin, gefährdet dies die Gesundheit von Mutter und Kind. "Passivrauchen schadet. Für rauchende Schwangere ist es außerdem viel schwieriger, damit aufzuhören, wenn in ihrer Nähe geraucht wird, und die Rückfallquote ist höher. Werdende Väter sind daher ebenso in der Verantwortung, mit dem Rauchen aufzuhören", sagt Dr. Maroß.

Übrigens: E-Zigaretten sind keine Tabak-Alternative, denn sie verdampfen eine nikotinhaltige Flüssigkeit, die zudem noch andere gesundheitsschädliche Stoffe enthält.

So kann es mit dem Rauchstopp klappen:
Hilfe beim Rauchausstieg bietet die AOK vor Ort mit zahlreichen Angeboten zur Rauchentwöhnung - von Kursprogrammen bis Expertenforen.

Text / Foto: AOK-Bundesverband