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Der Mord an Walther Rathenau

TV-Tipp-News: Der Mord an Walther Rathenau • tagesschau24 • ab 20.15 Uhr • Dokumentation

25. Juni 2022

Berlin, 24. Juni 1922. Hinter Walther Rathenau, dem deutschen Außenminister, liegt eine lange Nacht: Bis in die frühen Morgenstunden hat er mit dem amerikanischen Botschafter konferiert. Wieder einmal war es um die drückenden Reparationszahlungen gegangen, die das Deutsche Reich den Siegermächten des Ersten Weltkrieges leisten muss. Als Rathenau um Viertel vor elf ins Außenministerium aufbricht, ahnt er nicht, dass dies seine letzte Fahrt sein wird.

Zur gleichen Zeit wartet in einer Seitenstraße der Königsallee ein Wagen mit drei jungen Männern. Die ehemaligen Offiziere Erwin Kern und Hermann Fischer sowie der Seekadett Ernst Werner Techow sind Mitglieder der OC, der 'Organisation Consul', eines Geheimbundes, der den Sturz der Republik zum Ziel hat. Für sie ist Walther Rathenau, der sich für den Ausgleich mit den einstigen Gegnern einsetzt, ein Vaterlandsverräter, zudem ist Rathenau Jude - ein Jude als deutscher Außenminister ist für die Rechten ohnehin kaum zu ertragen. Um kurz vor elf erreicht der Wagen Rathenaus die Straßenecke, dann geht alles ganz schnell: Schüsse fallen, eine Handgranate fliegt. Fünf Kugeln treffen den deutschen Außenminister in Brust und Hals, die Granate zertrümmert linke Hand und rechten Fuß. Rathenau stirbt in den Armen einer Krankenschwester, die zufällig am Tatort ist.

Der Mord ruft Wut und Empörung im ganzen Land hervor. Schon nach wenigen Tagen ist die Identität der Mörder gelüftet.

Film von Heinrich Billstein


Text / Foto: ARD