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TV-Tipp-News: Zwei Tage Hoffnung • 3sat • ab 20.15 Uhr • Drama

17. Juni 2022

Der Volksaufstand am 17. Juni 1953: Die Berliner Familie Kaminski ist in Ost und West geteilt. Sohn Helmut lebt im Westteil der Stadt und arbeitet als freier Journalist für den RIAS. Als er mit dem Fotografen Dirk Niemann den Kontaktmann Rüdiger Krohn nach dessen Grenzübertritt treffen soll, werden sie Zeugen, wie Krohn verschleppt und in den Osten zurückgebracht wird. Krohn hatte eine brisante Namensliste bei sich, die Helmut an sich nehmen kann.

Unter den als politisch unzuverlässig eingestuften DDR-Bürgern sind auch Helmuts Bruder Wolfgang und Vater Otto auf der Liste aufgeführt. Wolfgang ist beim SED-Bezirksbüro tätig, Otto ist Brigadeleiter auf der Großbaustelle Stalinallee. Die Stimmung unter den Bauarbeitern ist katastrophal. Einerseits hat das Politbüro die Arbeitsnormen erhöht, andererseits behindern Materialengpässe und Versorgungsprobleme die Arbeiten. Die Leidtragenden sind die Arbeiter, die weniger Geld in der Lohntüte haben. Als Helmut seine Familie aufsucht, gerät er in die unruhige Stimmung, die am 16. Juni zu ersten Streiks und Demonstrationen vor dem Haus der Ministerien führt. Der Westberliner Helmut ist in dieser Situation vor allem bei Wolfgang unerwünscht. Diese Abneigung wird noch verstärkt, weil Helmut Interesse an Wolfgangs Freundin Angelika zeigt.

Wolfgang versucht zusammen mit seinem Vorgesetzten Draeger, die Parteiführung zum Einlenken gegenüber den Streikenden zu bringen. Die Demonstranten fordern aber inzwischen nicht nur die Rücknahme der Normerhöhung, sondern freie und geheime Wahlen, Freilassung aller politischen Gefangenen, ja den Rücktritt der Regierung. Der Aufstand eskaliert.

Das Politbüro informiert die Sowjets. Diese schicken Truppen und Panzer in die Stadt. Am 17. Juni 1953 kommt es zu militärischer Gewalt gegen die Menge. Der Aufstand wird blutig niedergeschlagen.

Die Verhöre mit Krohn und die zunehmenden Unruhen im Ostteil der Stadt führen die Parteispitze zu der Entscheidung, die Namensliste zu aktivieren. Wolfgang und Otto sind in Gefahr. Angelika erfährt, dass Wolfgang an der Verschleppung von Krohn beteiligt war und für die Stasi arbeitet. Sie wendet sich von ihm ab. Wolfgang kann sie nicht halten, zu groß ist seine eigene Erschütterung darüber, dass er sich als treuer Parteigänger auf der brisanten Liste von potenziellen Staatsfeinden findet.

Während einer Demonstration wird auf Otto ein Anschlag verübt, und er findet sich schwer verletzt im Krankenhaus wieder. Er bittet Helmut, seinem Bruder Wolfgang und Angelika beim illegalen Grenzübertritt in den Westteil der Stadt zu helfen.

Doch Wolfgang kann noch nicht nach Westberlin. Er steht unter Schock: der Anschlag auf seinen Vater, sein Name auf der Liste, nicht zuletzt seine Mitschuld an der Verschleppung Krohns. Getrieben von einer bösen Ahnung und von Schuldgefühlen treibt es ihn dorthin, wo er Krohn vor zwei Tagen selbst noch abgeliefert hat. Helmut und Angelika folgen ihm. Doch in dem sicheren Haus stoßen sie nur noch auf Krohns Schergen Beck, den Angelika in Lebensgefahr erschießt.

Für Helmut, Wolfgang und Angelika wird es nun wirklich eng. Sie fliehen zur Sektorengrenze. Dort werden sie von den aufmarschierenden Volkspolizisten und der Roten Armee getrennt. Wolfgang kann in den Westen gelangen, bevor die Grenze im Zuge des Ausnahmezustands "dichtgemacht" wird. Helmut und Angelika, deren Gefühle füreinander nun offensichtlich sind, werden beim Versuch, nachts die Sektorengrenze zu überwinden, festgenommen.


Text / Foto: ARD