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photovoltaic Klatt 08.0622

Wie kann mit Photovoltaikanlagen Geld gespart werden?

Das eigene Haus bietet einige Vorteile. Nicht nur hat man seine eigenen vier Wände und ist unabhängig von Vermietern, auch für die Altersvorsorge hat man schon eine optimale Geldanlage. Ein weiterer Vorteil ist, dass auf dem Dach nach eigenem Belieben Photovoltaikanlagen installiert werden können. Doch kann man mit den Solarmodulen sinnvoll Strom sparen und so die nötigen Investitionen wieder ausgleichen?

Was ist möglich?

Bei dem Betrieb von einer Photovoltaikanlage muss man zwischen zwei Arten des Betriebs unterscheiden. Einerseits kann der erzeugte Strom der installierten Anlage selbst verbraucht werden, die andere Möglichkeit ist den Strom voll in das Stromnetz einzuspeisen und dafür eine Vergütung zu erhalten. Eine Mischung aus diesen zwei Möglichkeiten ist am wenigsten wirtschaftlich.

Einspeisevergütung

Wird der erzeugte Strom nicht von den eigenen Geräten verbraucht, sondern in das Stromnetz eingespeist, bekommt der Erzeuger eine garantierte Einspeisevergütung für 20 Jahre. Für jede eingespeiste Kilowattstunde bekam man beispielsweise im Jahr 2004 57,4 Cent ausgezahlt. Zu dem Zeitpunkt waren auch die Stromkosten noch ein gutes Stück günstiger, nämlich bei durchschnittlich 18 Cent pro kWh. Da wurde der Strom also noch mit einer großen Rendite eingespeist, allerdings sank die Einspeisevergütung konstant, durch die Degression und beträgt heute nur noch knapp 6,5 Cent pro kWh und das bei Preisen von bis zu 40 Cent pro kWh eingekauften Strom. Die Degression wurde nun mit dem Osterpaket bis 2024 ausgesetzt und bei Volleinspeisung verdoppelt sich die Einspeisevergütung, auf knapp über 13 Cent pro kWh.

Geld sparen mit eigenem Strom

Die Einspeisung in das deutsche Stromnetz lohnt sich also immer weniger, Renditen lassen sich zwar trotzdem erzielen, aber auch nur bei Volleinspeisung. Wird der Strom aber selbst verbraucht, kann man mit der Photovoltaik kräftig Geld sparen. Die eigens erzeugte Kilowattstunde Strom kostet je nach Anlagengröße und Modell ab 8 Cent pro kWh. Dem gegenüber stehen heute im Durchschnitt ca. 40 Cent pro kWh aus dem Stromnetz. Problematisch ist dabei aber, dass Strom der Photovoltaikanlage nur dann richtig genutzt werden kann, wenn die Verbraucher am Tag und bei ausreichend Sonne im Betrieb sind. Letztlich kann der Betreiber so nur ca. 30 % des eigenen Strombedarfs decken.

Energiespeicher erhöhen die Effizienz

Will man als Hausbesitzer möglichst unabhängig von Strompreisen und sogar Gaspreisen sein, bietet sich ein Energiespeichersystem an. Damit ist es möglich, 70 % und mehr des eigenen Verbrauchs mit der Sonnenenergie abzudecken. Vor wenigen Jahren hat sich dies noch nicht gelohnt, da Energiespeichersysteme schlicht zu teuer waren. Mit den sinkenden Preisen und der Möglichkeit das eigene Elektroauto und die Wärmepumpe mit selbst produzierten Strom zu betreiben, können die Stromkosten stark reduziert werden. Bei der Amortisierung gilt: Die Anlage amortisiert sich schneller, je mehr Strom verbraucht wird. Ein Single-Haushalt mit Verbrenner und Gasheizung wird wesentlich länger benötigen als die vierköpfige Familie mit einem Elektroauto und einer installierten Wärmepumpe.

Mit Förderungen und speziellen Krediten zur Vollfinanzierung

Die Photovoltaik wird vom Staat besonders herausgestellt, mit dem Osterpaket wurde die Rolle der Photovoltaik für die Energiewende noch einmal betont. Mit der Einspeisevergütung und der Verdoppelung dieser bei Volleinspeisung, fördert der Staat die Installation von Photovoltaikanlagen auf den deutschen Dächern. Auch die Kommunen und Länder haben die unterschiedlichsten Förderprogramme, um die Installation der Module zu unterstützen. Die KfW Bank bietet preiswerte Kredite, je nach installierter Leistung. Mit ihnen ist es möglich die Photovoltaikanlage komplett zu finanzieren und die hohen Investitionen so zu tragen.

Fördergelder möglichst früh in Anspruch nehmen

Gerade die Länder bieten größere Summen für die Förderung der Photovoltaik. Dabei werden die Fördergelder aus einem zuvor bestückten Topf gezogen, ist dieser leer, werden keine weiteren Förderungen mehr ausgezahlt. Würde man also zur Gruppe der förderfähigen Anlagenbetreiber gehören, sollten entsprechende Gelder möglichst schnell in Anspruch genommen werden, bevor sich der Topf zu schnell leert. Außerdem müssen Fördergelder grundsätzlich vor dem Start der Baumaßnahmen, also in der Planungsphase, angefordert werden.

Ziele der Bundesregierung

Mit dem Osterpaket hat die Bundesregierung festgelegt, dass sie den Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix auf bis zu 80 % steigern möchte. 2021 lagen diese noch bei ca. 41,1 % eine Verdoppelung dieser Zahl kann nur gelingen, wenn auch Hausbesitzer ihre Dächer mit den Modulen ausstatten. In einigen Bundesländern werden zu diesem Zweck nun Pflichten zur Installation von Solarmodulen bei Neubauten, vor allem aber bei gewerblich genutzten Dächern eingeführt. Der Ausbau der Photovoltaik kann in diesen Krisenjahren dabei helfen, dass sich Deutschland so unabhängiger von Energieimporten macht. Mit der erhöhten Einspeisevergütung wird bei Volleinspeisung auch dieser Aspekt der Photovoltaik wieder interessant. Möchte man am meisten Geld sparen, sollte der erzeugte Strom möglichst selbst verbraucht werden.


Text / Foto: Klatt / pixabay