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TV-Tipp-News: Einsatz in der Todeszone - Mit deutschen Kampfschwimmern in Afrika • NDR • ab 22.00 Uhr • Reportage

23. Mai 2022

„Gretel“ ist Kampfschwimmer, seinen richtigen Namen werden wir nie erfahren. Auch sein Gesicht werden wir nie ganz sehen. Er ist 30 Jahre alt, ein zurückhaltender, ungewöhnlich wacher Mann. Dass er BWL studiert hat, glaubt man sofort. Er kann aber auch anders. Er kann lautlos töten, aus Flugzeugen springen, aus U-Booten tauchen, er kann in allen Klimazonen kämpfen, Gegner ausspähen, Wunden verarzten. All das hat er in einer extrem harten Ausbildung gelernt, die im Jahr nur fünf bis sechs Soldaten überstehen. Jetzt wird es ernst. Er geht in den Einsatz nach Niger.

„Failed State“ Niger
Seit 2016 schwappt eine Welle von Terrorangriffen von Mali über die kaum befestigte Grenze ins bitterarme Niger. Milizen des IS, von Al Quaeda und Boko Haram überfallen fast täglich nigrische Dörfer und massakrieren die Zivilbevölkerung. Dazu ist Niger der Transitstaat auf der Fluchtroute aus dem südlichen Afrika an die Mittelmeerküste. Die Armee ist schwach, und kann Menschenhändlern, Drogenschmugglern und Terroristen wenig entgegen zu setzen. „Gretel“ und sein Trupp von Kampfschwimmern sollen jetzt helfen.

Nie dagewesene Einblicke
Bei Tillia, in der brüllenden Hitze etwa 70 Kilometer östlich der Grenze zu Mali, haben die Kampfschwimmer ihr Lager aufgeschlagen. Hier bilden sie seit 2018 im Rahmen der EU-Trainingsmission Gazelle nigrische Spezialkräfte aus. Ziel ist, das krisengeschüttelte Land zu stabilisieren. In der deutschen Politik gibt es derweil Zweifel an den Einsätzen in Mali und Niger. Denn die Lage verschlimmert sich immer weiter. Ein ARD-Team hat die Kampfschwimmer über ein ganzes Jahr von der Vorbereitung bis in den Einsatz begleitet. Noch nie haben die Kampfschwimmer eine solche Nähe zugelassen.

Film von Andreas Schmidt


Text / Foto: ARD