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Kassel 19.05f

Reise-News: Wiedereröffnung der Löwenburg - Ab Juli können die Schauräume wieder besichtigt werden

19. Mai 2022

Foto: In unzähligen Arbeitsstunden wurde das Inventar der Löwenburg restauriert.
(djd-p). Kassel freut sich auf die Wiedereröffnung der Löwenburg am 16. Juli 2022. Nach rund zehnjährigen Instandsetzungsarbeiten kann dann eines der Wahrzeichen der nordhessischen Stadt - und all die Schätze im Inneren des einstigen Lustschlosses von Kurfürst Wilhelm I. - wieder bestaunt werden. 
Insgesamt wurden 154 Objekte wie Möbel, Leuchter, Vasen, Uhren, Gemälde und Spiegel aus der Zeit von 1650 bis 1800 aufwendig restauriert. Vorerst werden damit 12 Räume in der Beletage nach dem Einrichtungsinventar von 1816 gestaltet.

Dazu kommen Wandausstattungen wie Goldledertapeten, gewebte Tapisserien und die besonders spektakuläre Perltapete. Die Wandbespannung aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde in unzähligen Arbeitsstunden in der Textilwerkstatt der Museumslandschaft Hessen Kassel und bei freischaffenden Restaurator*innen konserviert und restauriert. Auf fünf Bildfeldern sind höfische Personen bei der Promenade dargestellt, aufgestickt mit Glasperlen in ein Gewebe aus Leinen, Seide und Samt. Summa summarum neun Millionen Euro verschlang die Restaurierung des Inventars, insgesamt wendete das Land Hessen für die Sanierung der Löwenburg rund 30 Millionen Euro auf. Ein Spendenaufruf des Museumsvereins Kassel e.V. erbrachte weitere 250.000 Euro.

90 Prozent der Möbel erhalten
Doch nicht nur finanziell wurden besondere Anstrengungen unternommen. Ein großer Teil der originalen Einrichtungsgegenstände konnte über den Zweiten Weltkrieg gerettet werden, sodass rund 90 Prozent des ursprünglichen Mobiliars heute wieder gezeigt werden können", erklärt die Leiterin der Restaurierung der Museumslandschaft, Anne Harmssen. Noch seien einige der zum Großteil an Fachbetriebe vergebenen Arbeiten im Gange, Harmssen ist jedoch zuversichtlich, dass bis zur Wiedereröffnung alles fertig sein wird. 
"Von der Leidenschaft und der hohen Expertise, mit der die Restaurator*innen und die Handwerker*innen illusionistische Holzmalereien an den Wänden oder Fußböden nach historischen Vorlagen rekonstruieren sowie absolute Highlights wie die kostbare Perltapete restaurieren, bin ich begeistert." Informationen zu den aufwendigen Restaurierungsarbeiten sind unter  www.museum-kassel.de zu finden. Dort wird auch in einer Luftaufnahme anschaulich anhand historischer Aufzeichnungen die ursprüngliche Nutzung und Raumaufteilung der Burg gezeigt. Denn im Inneren folgt die Ritterburg dem typischen Raumprogramm eines klassizistischen Lust- und Landschlosses - mit fürstlichen Wohnappartements, einer Rüstkammer und einer neogotischen Burgkapelle.

Text / Foto: djd/Museumslandschaft Hessen Kassel/Bernd Schoelzchen